Frauen mit Migrationshintergrund haben es schwerer als ihre deutschen Geschlechtsgenossinnen, sich aus den Fängen von häuslicher Gewalt zu befreien.

Stade. Zu diesem Schluss kommen die 25 Mitglieder des Netzwerkes "Häusliche Gewalt", die auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises, Anne Behrends, ins Kreishaus gekommen waren.

Anlass war eine aktuelle Studie des Bundesministeriums für Frauen, Familie, Kinder und Senioren. Zwar seien laut der Studie ausländische Frauen genauso betroffen wie deutsche Frauen. Doch, so berichteten die Mitglieder des Netzwerkes, seien ihre kulturellen Strukturen schwieriger. Besonders bei türkischen Frauen spiele der "Ehrbegriff" eine Rolle, die Abhängigkeit der Frauen von dem "Ernährer" sei höher. Frauen, die ihren Mann, verlassen wollten, würden oft von der ganzen Familie verstoßen werden. Sprach- und Integrationskurse könnten dem Problem entgegenwirken.