Grünes Licht für Stolpersteine in Stade: Der Verwaltungsausschuss hat am Montag in nichtöffentlicher Sitzungen beschlossen, dass Stolpersteine in der Hansestadt verlegt werden dürfen.

Stade. "Die politische Diskussion ist damit beendet", sagt Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof. Die Ratspolitiker hatten in den vergangenen Wochen teilweise heftig über die Verlegung der Stolpersteine, die an die Opfer des NS-Regimes erinnern, debattiert (das Abendblatt berichtete).

Rieckhof betont, dass die Stadt lediglich die Einlassung genehmige: "Das ist keine städtische Aktion. Die Steine werden nicht von uns in Auftrag gegeben." Vereine, Initiativen und Privatpersonen sollen die Kosten von 100 Euro pro Stein übernehmen. Mehr als 25 Bürger haben sich bereits bei der Stadt gemeldet, die die Stolpersteine finanzieren wollen. "Das sind mehr Spender als uns bekannte Opfer", so der Bürgermeister.

Allerdings fungiert die Stadt als Organisator. Die Verwaltung werde Peter Hess kontaktieren, der das Projekt in Hamburg leitet. "Es gab schon Gespräche. Die erste Verlegung könnte im kommenden Jahr sein", sagt Rieckhof. Außerdem soll Stadtarchivar Jürgen Bohmbach bei der Recherche nach Opfern helfen. Bisher seien 18 NS-Opfer bekannt, die etwa in der Bremervörder Straße, Hagdorn oder Neuwerk gewohnt hätten. Zudem wird die Stadt ein Informationsblatt herausgeben, das die Aktion begleitet und Biographien der Opfer schildert.