Internet mit Kindersicherung, das ist die Idee, die hinter “Desque“ steckt. Der Online-Filter wurde von der Kreisbildstelle Stade entwickelt und sperrt etwa Gewalt- und Sexseiten, so Jörg Steinmann, medienpädagogischer Berater bei der Kreisbildstelle.

Stade. "Weltweit gibt es rund acht Milliarden Internetseiten. 560 Millionen von ihnen sind für Kinder und Jugendliche nicht geeignet", sagt Steinmann.

Bisher beteiligen sich fünf Schulen im Landkreis Stade an dem Programm. Ihre Schüler surfen mit Hilfe eines Zentralrechners im Internet. Der Terminal steht in einem Rechenzentrum in Hamburg, weil dort schnelle Internetzugänge besonders günstig seien, erklärt Steinmann: "Die Schulen brauchen nur noch Monitore. Den Rest, also den so genannten Support, liefern wir." Lehrer könnten sich mit "Desque" auf ihren Unterricht konzentrieren. "Lehrer sind pädagogische und keine technischen Experten. Daher übernehmen wir die Technik", so der Berater. Jede Schule könne sich individuelle Filter aussuchen. Einige von ihnen seien kostenpflichtig, der erste jedoch frei. Die Kinder und Jugendlichen könnten mit ihrem Schulzugang dann auch von zu Hause aus sicher ins Internet gehen.

Ein weiterer Vorteil sei die enorme Stromersparnis. Demnach könnten Schulen ihren Stromverbrauch um bis zu 70 Prozent reduzieren, weil die bisherigen energieintensiven Rechner nicht mehr benötigt werden würden.

Das System "Desque" mit seinem Filter über den Zentralrechner ist bundesweit einmalig, so Steinmann. Inzwischen interessieren sich auch Schulen außerhalb des Landkreises für das System, wie etwa Münster in Nordrhein-Westfalen.

In Planung ist außerdem ein Medienserver, der etwa Filme und Beiträge archiviert. Jeder Schüler könne mit dem Programm individuell nach seinem eigenen Tempo Filme anschauen. "Am eigenen Computer kann ein Film gestoppt und zurückgespult werden, wenn etwas nicht verstanden wurde. Jeder bestimmt seine Geschwindigkeit selbst", sagt der Berater.