Die landschaftlich reizvolle Strecke ist 37 Kilometer lang. Seit diesem Jahr tourt endlich auch der neue Elbe-Radwanderbus durch die Region.

Jork. Tag für Tag brettern unzählige Menschen mit ihren Autos durch das Alte Land - meist auf dem Weg zur Arbeit in Hamburg. Wer sich in diesem Sommer nach Feierabend oder an Wochenenden etwas Gutes tun will, sollte einfach mal umsteigen: mit dem Rad durchs Alte Land! Auf einer landschaftlich reizvollen Strecke von rund 37 Kilometer Länge, die überwiegend mit dem Zeichen "R 11" ausgeschildert ist, geht es durch die vielleicht schönste Region im Landkreis Stade. Am Wegesrand begegnet der Radler immer wieder schmucken Fachwerkhäusern mit reich verzierten Giebeln und den "Prunkpforten", jenen prächtigen Torbögen aus geschnitztem und bemaltem Holz.

Ein guter Ausgangspunkt für eine Tour ist die herrliche Windmühle "Aurora" in Borstel. Gleich in der Nähe befindet sich zudem eine Haltestelle des neuen Elbe-Radwanderbusses. Auf dem Weg zur Lühe vermittelt ein Obstlehrpfad Wissenswertes über die hier angebauten Früchte: Zwischen Stade und Hamburg-Neuenfelde wartet bekanntlich Deutschlands größtes geschlossenes Obstanbaugebiet auf Genießer. Wer mal kosten mag, kann an einem der vielen Straßenstände frische Leckereien aus dem Alten Land kaufen.

An der Lühemündung lädt ein Anleger zur Rast ein. Die Imbissbuden und der Blick auf die großen Pötte machen diesen Treffpunkt für Radler, Biker und "Sehleute" so unverwechselbar. Am Lühedeich entlang und weiter durch große Obstplantagen führt der Weg in Richtung Jork. Doch bereits vor dem historischen Mittelpunkt des Alten Landes biegt der Radwanderweg R 11 nach Süden ab, führt durch Ladekop und Dammhausen und dann nach Buxtehude.

Allerdings lohnt sich auch ein Abstecher nach Jork, wo der prächtig restaurierte Gräfenhof aus dem 17. Jahrhundert mittlerweile als Rathaus dient. Ganz in der Nähe gibt das "Museum Altes Land" Einblicke in die Geschichte der Region. Die Besiedlung der Marsch und die Not aufgrund der Sturmfluten sind hier ebenso dargestellt wie Schifffahrt, Fachwerkarchitektur und Obstbau. Das Museum Altes Land ist täglich außer montags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Wer sich für diese Variante entscheidet, kommt später über die Kreisstraße 26 ebenfalls nach Dammhausen.

Buxtehude ist die nächste Etappe der Tour. Auch hier lohnt eine Pause: Die Märchenstadt am Rande des Alten Landes hat nicht nur die Geschichte vom Hasen zu bieten, der einst bei einem Wettlauf vom Igel geschlagen wurde, sondern auch eine sehenswerte Altstadt mit vielfältiger Gastronomie. Am Buxtehuder Hafen entlang führt die Strecke dann wieder ins Alte Land hinein - Moorende ist das nächste Ziel. Doch schon kurze Zeit später lohnt sich ein Blick nach rechts: Am Ortsausgang von Buxtehude haust auf einem alten Industrieschornstein Jahr für Jahr eine Storchenfamilie.

Weiter am Estedeich entlang geradelt, ist Moorende erreicht. Wer mag, kann gleich am Ortsschild nach rechts in einen landwirtschaftlichen Weg einbiegen und bald an einem Wartehäuschen nach links fahren. Dieser Abstecher führt durch Apfel-, Birnen- und Zwetschenplantagen. Über den Esteburgring geht es wieder zurück zur Hauptstraße. Wer auf den Abstecher verzichtet, kommt an der 400 Jahre alten Esteburg und an der Obstbauversuchsanstalt der Landwirtschaftskammer Hannover vorbei. Eine Drehbrücke ermöglicht ein Stück weiter das Überqueren der Este. Nun ist der idyllische Ort Estebrügge erreicht. Weiter über Königreich und Hinterbrack führt die Strecke zurück zum Ausgangspunkt in Borstel.

Die detaillierte Tourenbeschreibung ist mitsamt einer Karte auf der Internetseite des Tourismusvereins Altes Land zu finden ( www.tourismus-altesland.de ). Der Fahrplan des neuen Elbe-Radwanderbusses steht ebenfalls im Internet ( www.tourismusverband-stade.de ). Als hilfreiche Begleiterin empfiehlt sich außerdem die Radwanderkarte "Landkreis Stade Ost".