Seine Dummheit wurde ihr Erfolg. Die Polizei konnte gestern um 7 Uhr einen lang gesuchten Kinderschänder in dessen Buxtehuder Innenstadtwohnung festnehmen.

Buxtehude. Der 67-Jährige flog auf, weil er Filme mit eindeutigen Fotos zum Entwickeln bei der Buxtehuder Rossmann-Filiale an der Langen Straße abgegeben hatte.

Die Angestellten des Drogeriemarktes hatten zuvor einen Hinweis aus dem Fotolabor bekommen, in dem die Drogeriekette große Teile ihrer Bilder entwickeln lässt. Zu sehen waren Aufnahmen vom Missbrauch eines zehnjährigen Mädchen aus dem Bekanntenkreis des Mannes. Anhand der Fotos konnte die Polizei sowohl den Aufenthalts- als auch den Tatort ermitteln.

"So etwas kommt nicht selten vor", sagt Stephan-Thomas Klose, Pressesprecher von Rossmann. Vor einiger Zeit sei auf dieselbe Weise ein Kinderschänder in Bochum aufgeflogen. Das passiere, wenn ein aufmerksamer Mitarbeiter im Labor verdächtige Bilder entdeckt, während sie zum Schneiden über die große Rollen laufen. "Aber das ist natürlich ein sensibles Thema", sagt Klose, "es ist nicht immer leicht zu entscheiden, ob jemand einfach nur seine Kinder nackt fotografiert hat oder es sich um pornografische Bilder handelt."

In dem Buxtehuder Fall handelt es sich allerdings um einen Volltreffer: Seit 2006 wurde der Grieche mit Haftbefehl gesucht, weil er ein damals sieben Jahre altes Mädchen aus Buxtehude missbraucht hatte. Seitdem sei der Mann auf der Flucht gewesen und immer wieder untergetaucht, sagte Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Bis zum Beginn des Gerichtsverfahrens sitzt der 67-jährige Mann nun in Untersuchungshaft.