Es ist 105 Seiten stark, umfasst knapp 1000 Veranstaltungen und ist 11 000 Mal gedruckt worden: Das neue Programmheft der Evangelischen Familienbildungsstätte Kehdingen/Stade, kurz Fabi.

Stade. Bis Juni kommenden Jahres gibt es Klassiker wie Babyschwimmen, Delfi, Yoga und Bastelkurse. Doch die Fabi hat auch einige Neuigkeiten im Angebot. So gibt es eine Familienfreizeit zur Ostsee, Bernsteinschleifen, einen Russischkursus und Kochseminare für Paare. Zudem beschäftigt sich ein Jugendcoach erstmalig speziell mit Jungs zwischen elf und 14 Jahren.

Neu ist auch der Schwerpunkt Migration und Integration, sagt Sonja Mäder, Fabi-Leiterin. Bundesweit einmalig ist das Angebot "Familien erleben zusammen Sprache" (FezS). Eltern mit Migrationshintergrund lernen mit ihren Kindern im Alter zwischen einem und drei Jahren Deutsch. "Das ist ein Novum. Sonst gibt es nur Angebote speziell für Kinder oder Eltern. Wir haben das Programm entwickelt", sagt Astrid Rehahn, pädagogische Leiterin der Fabi.

Seit 2006 treffen sich im Altländer Viertel wöchentlich Eltern und ihre Kinder. Neben einer deutschen Sozialpädagogin begleitet eine Leiterin mit Migrationshintergrund die Gruppe. Im Altländer Viertel etwa kommt Leiterin Ayse Tezgel aus der Türkei. "Das ist für das gegenseitige Verständnis und die Verständigung sehr wichtig", sagt Mäder. In der Gruppe wird aber Deutsch gesprochen.

Ziel sei neben der Integration und Sprachförderung, den Teilnehmern das deutsche Bildungssystem näher zu bringen. "Das ist eine gute Vorbereitung auf Kindergarten und Schule", so Mäder. Außerdem gibt es FezS-Gruppen in Haddorf und Wiepenkathen mit einer russischen Leiterin. Neu ist die Gruppe in Bützfleth.

FezS wird vom Land Niedersachsen und der Stadt Stade unterstützt. Allerdings ist die Zukunft offen. "Mit Spenden konnten wir das Angebot nur bis 2010 sichern", sagt Rehahn. Der Bedarf sei aber auch darüber hinaus vorhanden, es gebe bereits Wartelisten.

Integration ist ebenfalls das Ziel des neuen Mentoring Projekts. Gymnasiasten geben Grundschülern zweimal wöchentlich Nachhilfe oder unternehmen etwas mit ihnen. Das Pilotprojekt startet zunächst mit der Kooperation zwischen dem Athenaeum und der Pestalozzigrundschule. "Das Projekt soll das interkulturelle Bewusstsein stärken", sagt Rehahn.

Fremde Kulturen spielen außerdem bei anderen Angeboten eine Rolle, wie etwa dem internationalen Frauenfrühstück, dem interkulturellen Spielkreis und der Gesprächsrunde "In fremden Boden wurzeln schlagen.".

Wer sich über die Angebote und die Fabi informieren möchte ist, beim "Tag der offenen Tür" am Sonnabend, 22. August genau richtig. Zwischen 15 und 18 Uhr stellt sich das Team in den Fabi-Räumen (Neubourgstraße) vor. Infos im Netz unter: www.fabi-stade.de