Renate Wiehnbröker (50) gewinnt mit einer Maus auf dem Kopf den Kopfbedeckungscontest. Der Rennbeginn der Vierbeiner stand derweil lange auf der Kippe.

Krautsand. Eine Maus gab den Ausschlag zum Sieg. Renate Wiehnbröker (50) gewann den Hutwettbewerb auf der Elbinsel Krautsand, der im Rahmenprogramm des 16. Elbstrandrennens ausgetragen wurde. Die gebürtige Hamburgerin, die in Gräpel (bei Oldendorf) wohnt, überzeugte die dreiköpfige Hutjury um das VIP-Service-Personal Henrike Engelke (18), Manfred Decker (65) und Roland Kiepe (58) mit ihrer eindrucksvollen Kopfbedeckung und setzte sich gegen 25 Konkurrentinnen durch. Wiehnbröker: "Krautsand ist eine tolle Location mit einem Super-Blick. Was will man mehr." Auf ihrem schwarzen Hut verfolgte eine Maus-Attrappe die insgesamt sieben Trabrennen. Mit ihrem auffälligen Modell räumte die Siegerin übrigens nicht nur auf Krautsand ab. Es brachte bereits einen Pfarrer aus Berlin während eines Gottesdienstes aus der Fassung.

Nicht minder aufreizend waren die restlichen Hutkreationen: Eugenia Ökonomou (46) aus Grünendeich belegte den zweiten Platz beim Wettbewerb, Ingrid Schewe (53) aus Drochtersen wurde Dritte. Die neun Jahre alte Kerrin Riedel aus Steinkirchen gewann als jüngste Teilnehmerin einen Gutschein für ein Eisessen in einer Buxtehuder Eisdiele.

Die Austragung der sieben Trabrennen stand zum geplanten Beginn der Veranstaltung um 15 Uhr auf der Kippe. Der Elbsand war zu massiv und zu weich, so dass die Sulkys tief in den Boden eindrangen. Fahrer, Veranstalter und die Rennleitung diskutierten zunächst lange, ob Rennen möglich sind. Die Rettung brachte Arne Faust (25). Der Zuschauer reagierte schnell und holte aus dem 15 Kilometer entfernten Wischhafen einen Güllewagen herbei. Mit ihm konnte die Bahn befeuchtet werden. "Ohne den Güllewagen hätte ich die Veranstaltung abgesagt", so Rennleiter Werner Wunderschütz. Zudem wurde das Geläuf kurzfristig näher an die Elbe verlegt, da dort der Boden fester war. Dieter Baukloh, dem Vorsitzenden des Vereins für Pferderennen am Krautsander Elbstrand, fielen letztlich viele Steine vom Herzen: "Ich war unheimlich erleichtert, als es endlich losging."

Mehr als 4000 Zuschauer verfolgten die Trabrennen sowie zwei Prüfungen des Traber-Nachwuchs, den so genannten Mini-Traber-Rennen. Neben vielen Einheimischen waren auch Urlauber an der Strecke. Dazu zählte auch Anna Rogalla (70) aus Porta Westfalica, die sich auf Krautsand erholt. Über zwei Stunden vor dem geplanten Beginn des ersten Rennens nahm sie bereits in der ersten Zuschauerreihe bei bewölktem Himmel Platz, um beste Sicht auf die Elbe und die Prüfungen zu genießen. Die Verzögerung von 65 Minuten machte Rogalla nichts aus.

Sponsoren durften in einer Pferde-Kutsche Ehrenrunden zwischen den einzelnen Rennen drehen. Bei den Siegerehrungen gab es Glückwünsche von der Blütenkönigin 2009, Jana Bartels (14) aus Drochtersen. "Ich bin zum ersten Mal hier beim Pferderennen. Es macht sehr viel Spaß", so die blonde Glücksbringerin. Sport-Experten verfolgten im Verpflegungszelt das zeitgleich stattfinde 114. Deutsche Traber-Derby in Berlin auf einem Fernseher.

Am Ende konnten alle Rennen wie geplant stattfinden. Unfälle blieben aus. Dieter Baukloh: "Ich bin sehr zufrieden. Es lief fantastisch und wir hatten großes Glück mit dem Wetter. Einige Sponsoren gaben uns bereits wieder ihre Zusage für 2010." Im kommenden Jahr sollen die Bahn vorher besser präpariert und die VIP-Betreuung intensiviert werden.