Die Stolpersteine sollen nun doch nach Stade kommen. Dafür setzen sich mittlerweile Politiker der SPD, der Grünen, der FDP und jetzt auch der CDU ein. Noch vor zwei Wochen hatten sich mehrere CDU-Politiker gegen die Errichtung der Gedenksteine an Opfer des Nationalsozialismus in der Hansestadt ausgesprochen.

Stade. Zu der vom Abendblatt angeregten Debatte sagte Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof, der noch bis kommenden Mittwoch im Urlaub weilt: "Diese peinliche Diskussion muss ein Ende haben. Stolpersteine sind eine würdige Form des Gedenkens."

Andreas Schwander, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion im Stader Rat, erklärte, dass er die Initiative des Bürgermeisters "vorbehaltlos unterstützen" werde. "Die CDU-Fraktion wird dem Vorschlag von Rieckhof zustimmen", so Schwander. Auch SPD-Fraktionschef Klaus Quiatkowsky ist für diese Form der Erinnerung. Neben den Grünen, die sich bereits 2004 für die Stolpersteine in Stade ausgesprochen hatten, unterstützt auch die FDP Rieckhofs Vorschlag. Wolfgang Ehlers, Fraktionsvorsitzender der FDP, sagte: "Die Stolpersteine sollen gerne nach Stade kommen." Er hofft auf viele finanzielle Unterstützer dieser Gedenk-Aktion aus der Stadt.

In 300 deutschen Städten liegen mehr als 19 000 Stolpersteine. In Stade existieren Stehlen am Sande-Platz und an der St.-Wilhadi-Kirche sowie Tafeln (ehemalige jüdische Synagoge am Cosmae-Kirchhof und Pastor-Behrens-Haus), um an die Opfer des NS-Regimes zu erinnern.