Erste Jugendbauhütte im Landkreis wird im September eröffnet. Freiwillige und Unternehmen gesucht.

Stade. Historische Möbel aufarbeiten, bei archäologischen Ausgrabungen helfen und Schlossgärten bepflanzen: Das sind nur drei der vielen Aufgaben, die Jugendliche beim Freiwilligen Jahr in der Denkmalpflege (FJD) im Rahmen des Projekts Jugendbauhütten lernen.

Von September an gibt es solch eine Jugendbauhütte auch im Landkreis Stade. 25 junge Menschen im Alter zwischen 17 und 26 Jahren lernen die unterschiedlichen Arbeitsfelder in der Denkmalpflege kennen.

"Das ist eine Chance, Jugendliche für die Bewahrung des kulturellen Erbes zu begeistern", sagt Silke Strauch, Projektleiterin der Stader Jugendbauhütte. Die Freiwilligen würden Klarheit über ihre Fähigkeiten und berufliche Orientierung bekommen. Sie arbeiten in Handwerksbetrieben und Architekturbüros sowie in Behörden und Vereinen. Pädagogen betreuen die Jugendlichen.

Neben der Arbeit in den Betrieben und Institutionen stehen Seminare auf dem Programm. In sieben über das Jahr verteilten Seminarwochen werden handwerkliche Grundfertigkeiten und allgemeine Grundlagen der Denkmalpflege vermittelt. "Dabei geht es um die Geschichte des Denkmalschutzes, die Bedeutung des europäischen Kulturerbes, Stil- und Materialkunde sowie um Forschungs- und Arbeitsmethoden", sagt Anna Dehning von den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten (ijgd), die für die Jugendbauhütten verantwortlich sind. Außerdem werden rechtliche Fragen und Berufausbildungen vermittelt. Bei der Stader Jugendbauhütte, die im Schloss Agatheburg beheimatet ist, steht der Erhalt des maritimen Kulturraumes an der Unterelbe im Mittelpunkt.

Landrat Michael Roesberg war bei der Planung federführend. "Der Landkreis hat enorme Anstrengungen unternommen, um die Finanzierung des Projekts zu sichern", sagt Strauch. Die Aktion wird vom Landkreis, den Städten Stade und Buxtehude, den Sparkassen, der Wohnstätte, der Hochschule 21, der Kulturstiftung Schloss Agathenburg, den Lionsclubs sowie mehreren Unternehmen finanziert. Das Land Niedersachsen unterstützt das Projekt ebenfalls.

Bereits seit zehn Jahren gibt es das FJD, das von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz initiiert wurde und unter der Trägerschaft des ijgd steht. Bundesweit engagierten sich etwa 1500 Jugendliche in den neun Jugendbauhütten. Neben der Jugendbauhütte im Landkreis Stade werden im September zwei weitere eingeweiht: in Regensburg und Brandenburg.

Strauch sucht noch weitere Einrichtungen und Firmen, die Jugendliche für ein Jahr aufnehmen. "Wir brauchen Handwerksmeister, Architekten, Restauratoren, Behörden und Vereine, die einem Freiwilligen eine interessante Tätigkeiten bieten können", so die Projektleiterin. Wer sich zunächst über das Projekt informieren möchte, kann das bis Montag, 10. August, bei einer Wanderausstellung in der Kreissparkasse Stade (Große Schmiedestraße).

Das FJD ist eine anerkannte Form des Freiwilligen Sozialen Jahres und wird als Wehrersatzdienst angerechnet. Die Jugendlichen erhalten ein Taschen- und Unterkunftsgeld.

Ab sofort können sich junge Menschen für das FJD bewerben. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 04141/54 22 30 oder per Email.

fjd.nord@ijgd.de