Nach der Verleihung des Titels Hansestadt will Stade bei der Werbung um Touristen noch stärker auf das Maritime setzen.

Stade. "Alles, was mit Hanse zu tun hat, wollen wir bei unseren Angeboten in den Fokus rücken", sagte der Leiter der Stade Tourismus GmbH, Frank Tinnemeyer.

Der Hansetitel sei eine Marke, die für Stade auch touristisch einen großen Imagegewinn bedeute. "Mit dem Namen werden gleich Assoziationen geweckt - Wasser, Hafen, Kopfsteinpflaster, alte Häuserfassaden." Die Ernennung habe große überregionale Aufmerksamkeit gebracht, betonte der 42-Jährige. "Viele Anfragen beziehen sich darauf."

Mit der Verleihung der Namensurkunde am 2. Mai bekam Stade nach jahrelangem Streit das Recht, sich offiziell wieder Hansestadt nennen zu dürfen. Zielgruppe der Touristiker in Stade bleiben weiterhin Gäste über 50 Jahre. In dem Alter sind nach Schätzung von Tinnemeyer fast 80 Prozent der Besucher. "Unsere historische Fachwerkkulisse spricht gerade diese Gruppe an", meinte er. Nach seiner Ansicht ist es richtig, das Angebot auch künftig vor allem auf ältere Gäste auszurichten und nicht etwa mehr junge Familien anlocken zu wollen: "Man muss aufpassen, dass man sich nicht verzettelt und plötzlich allen alles bieten will", sagte er.

Längst reiche es aber auch Senioren nicht mehr, "nur auf einer schönen Parkbank zu sitzen und auf das Wasser zu gucken", erklärte Tinnemeyer. "Die Gäste wollen das Maritime selbst erleben." Ob Fahrten mit dem Fleetkahn im Burggraben rund um die Altstadt oder interaktive Stadtführungen über die Hansezeit mit Schauspielern in historischen Gewändern - solche Angebote will die Tourismus GmbH ausbauen.

Bereits 2008 zog Stade mehr Gäste an als im Vorjahr und verzeichnete mit rund 165 000 Übernachtungen einen Zuwachs von fast 20 Prozent. "Die Wirtschaftskrise spüren wir zum Glück bei den Touristen noch nicht, nur bei der Zahl der Geschäftsreisenden", berichtete Tinnemeyer, der zuversichtlich auf das Jahr 2009 blickt.