Fünf Kräne zieren die Kaimauern des Stadt- und Hansehafens in Stade. Einige sind in schlechtem Zustand - das soll sich nun ändern.

Stade. Der Stader Verein "Alter Hafen" hat die Trägerschaft für die Pflege der historischen Kräne von der Stadt Stade übernommen. "Wir haben einen europaweit einzigartigen Hansehafen und Kräne aus verschiedenen Zeiten, das ist einmalig und muss erhalten bleiben", sagt Dieter-Theodor Bohlmann, Vereinsvorsitzende. Stade sei die Stadt der Kräne.

Grund für den Wechsel der Trägerschaft sind Ein-Euro-Kräfte von der Arbeitsvermittlung "SSP": Sie sollen bei der Restaurierung der technischen Denkmäler helfen. "Die Stadt kann diese Kräfte nur eingeschränkt beschäftigen. Der Verein hat da mehr Spielräume", sagt Dieter Kunze von der "Kultur-Stiftung von Bürgern für Bürger". Sie ist im Besitz des Krans am Stadthafen, dem sogenannten "Blauen Wunder".

Bohlmann sieht in dem Projekt nicht nur Vorteile für den Verein: "Das sind Langzeitarbeitslose, die auf diese Weise neue Qualifizierungen lernen und so auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden." Schließlich seien die Reparaturen ausschließlich Handarbeit.

Seit 25 Jahre setzt sich der Verein für das maritime Erbe ein. Nun stehen die Kräne auf dem Programm. Der Holzkran am Hansehafen wurde 1977 nach dem Vorbild von 1661 nachgebaut und muss nun neu angestrichen werden. Außerdem seien der Dachboden und das Dach durch Taubenkot verseucht, so Oswald Lämmel, Stadtplaner und Denkmalpfleger von der Stadt. Die Reparaturen lohnen sich: 70 000 Besucher informieren sich jährlich im Holzkran über die Stader Geschichte.

Als erstes werden allerdings die drei Handwinden von 1872 auf Vordermann gebracht. Hier müssen Holzgriffe und Seile erneuert sowie der Rost von den Gewinden entfernt werden. Außerdem soll das Geländer zum Hansehafen erneuert werden. "Bis zum Hansefest im September wollen wir fertig sein", so Bohlmann. Danach soll der elektrische Kran von der ehemaligen Werft "Hagenah-Borcholte" am Stadthafen repariert werden. Der Holzentlader von 1912 soll für Besucher zugänglich gemacht werden.

Doch noch fehlt das nötige Kleingeld für die Renovierungen. "Wir wollen den Stadern die maritime Geschichte ins Bewusstsein holen", so Bohlmann. Er hofft auf Spenden. Wer den Verein in seiner Arbeit unterstützen möchte, meldet sich bei Bohlmann unter der Telefonnummer 04141/833 50.