Die NS-Zeit wird totgeschwiegen

CDU will Stolpersteine verhindern, Hamburger Abendblatt vom 18. Juli

Danke für den Artikel in der Beilage "Stade & Buxtehude". Es wundert mich überhaupt nicht, dass die CDU versucht, solche Steine zu verhindern. Im Umland von Stade hat es in einigen Gemeinden zur NS-Zeit Lager für Zwangsarbeiter gegeben. Das wird heute am liebsten totgeschwiegen. Niemand hat etwas gewusst und gesehen. Ich selbst war in Delmenhorst bei einer Stolpersteinverlegung dabei. Ich hatte absolut nicht den Eindruck, dass Herr Demnig sich daran bereichern will. Ich finde diese Steine eine sehr gute Idee. Die Ausreden der Politiker, die diese Steine nicht wollen, sind einfach an den Haaren herbeigezogen. Was soll man dazu noch sagen?

I. Reinstorf, Buxtehude

Was sind das bloß für Gesetze?

"Gänsemast rupft Tiere lebend", Hamburger Abendblatt vom 9.Juli

Unglaublich, was sich in Wistedt vor den geschlossenen Augen des Harburger Kreisveterinärsamts abspielen kann. Die "Erklärungen" der Firmenleitung machen deutlich, dass der Respekt vor Tieren, egal ob Schlachtvieh oder Haustier, vielfach schlichtweg fehlt. "Lebende Gänse mit einer Maschine zu rupfen sei gesetzlich nicht verboten", behauptet der Juniorchef. Wenn das so stimmt, muss man sich fragen: Was sind das für Tierschutzgesetze?

Umso mehr sind Behörden und hier besonders das Veterinäramt in der Pflicht, genau und immer wieder hinzuschauen. Auch die Sommerpause sollte den Kreistag nicht davon abhalten, spätestens in der nächsten Kreisausschusssitzung einen genauen Bericht anzufordern. Persönlich halte ich es für richtiger, dieses Thema öffentlich zu diskutieren, denn die Beachtung in den Medien ist dankenswerterweise sehr groß und die Empörung in der Bevölkerung über diese Quälerei der Tiere auch. Da sind Erklärungen von Amtswegen dringend erforderlich. Als Kreistagsmitglied erwarte ich eine umgehende Stellungnahme aus dem Kreishaus.

Olaf Krause, Stelle

Tierquälerei ist keine Bagatelle

Der Vollzug des Tierschutzrechts liegt bei den Veterinärbehörden, also den Amtstierärzten. Es hat den Anschein, dass wieder einmal zuständige Behörden ihrer Aufsichts- und Kontrollpflicht nicht nachgekommen sind oder den Verstößen gegen Tierschutzgesetz und Haltungsverordnungen nicht mit den nötigen Maßnahmen entgegengetreten sind. Jetzt bleibt abzuwarten, wie der von Tierschützern dokumentierte tierquälerische Umgang mit Tieren - diesmal mit Gänsen, deren Lebensweise in Massentierhaltung sowie nicht artgerecht ist - von der Justiz behandelt wird. Tierschutz hat Verfassungsrang, aber noch immer werden Tierrechte nicht umgesetzt und wird nicht anerkannt, dass Tiere leidensfähige Lebewesen sind und Tierquälerei keine Bagatelle ist.

Vera Fauner, Stade

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