Oh ja, ich erinnere mich daran, wie in der Schule jeder mit ein wenig Zwang - auf Plattdeutsch etwas vorlesen musste. Wie da gestammelt wurde und Witze vorgetragen wurden, die - da sie auf Platt waren - keiner der nicht-niederdeutsch sprechenden Schüler verstehen konnte.

Nur Streber oder Bauerntölpel sprechen Plattdeutsch - das war damals unsere feste Überzeugung. Und jetzt ist Platt beinahe tot. "Ein Glück!", wird der Ignorant sagen, "Mein Gott!", der Kulturbeflissene jammern. Aber seien wir ehrlich: Das Sterben des Plattdeutschen schmerzt doch. Wie schön manches war oder ist, merkt man oft erst dann, wenn es nicht mehr da ist. Matthias Kahrs hat den Wert des Plattdeutschen erkannt, bevor es zu spät ist. Und um so mehr ist die Idee des Plattcast zu begrüßen. Plattdeutsch für jeden - überall auf der Welt abrufbar, das ist ein wunderbarer Weg, um eine irgendwie doch ganz hübsche Sprache vor ihrem Tod zu bewahren.