Buxtehude will den zukünftigen Autobahnverkehr nicht über die Dammhauser Straße fließen lassen.

Buxtehude. Der Streit um den Ausbau der Anschlussstellen an die Autobahn 26 scheint sich zu lösen. Die Streithähne bewegen sich jedenfalls aufeinander zu. Nächste Woche steht ein Gespräch zwischen der Stadt Buxtehude und dem Landkreis Stade an, um das weitere Vorgehen zur A 26 abzustimmen.

Nach dem derzeitigen Stand läuft es darauf hinaus, dass die Rübker Straße (K 40) nun ausgebaut wird, um als Autobahnzubringer zu fungieren. Der Kreis bringt dafür offenbar doch Geld auf. Zuvor hatte der Landkreis als zuständiger Bauträger für die Kreisstraßen erklärt, er könne den Ausbau nicht finanzieren und auf die niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau verwiesen.

Da stieß der Kreis aber auf taube Ohren. "Bund und Land erwarten, dass der Kreis für eine leistungsfähige Straße sorgt", erklärt Friedrich Tönjes, Baurat des Landkreises Stade und bestätigt: "Wir bereiten die Planung für den Ausbau der Rübker Straße vor." Allerdings zähneknirschend. Denn der Ausbau ist mit einem Riesenaufwand verbunden - inklusive Planfeststellungsverfahren.

Es reicht nicht, den Straßenunterbau zu stärken, da die Fahrbahn zurzeit einer Buckelpiste ähnelt und viel zu eng ist. An einigen Brücken müssen die Autofahrer sogar warten, da sie nur einspurig befahrbar ist. Die Straße müsse auf sieben Meter verbreitert und für 40-Tonner zugelassen werden, sagt Tönjes.

Bei einem Ausbau der Rübker Straße will der Kreisbaurat es aber nicht belassen. Auch bei der Dammhauser Straße (K 51) sollen die Bauarbeiter ran. Da die Autofahrer auch über die Jorker Straße auf die A 26 kommen sollen, rollten auch durch Dammhausen automatisch mehr Fahrzeuge, prophezeit Tönjes.

Die Dammhauser Straße ist zurzeit aber für den Schwerlastverkehr gesperrt. Nur Fahrzeuge mit bis zu 5,5 Tonnen dürfen durch den Ort fahren. Tönjes will das ändern. "Sonst können wir den Zu- und Abgangsverkehr von der Autobahn nicht sicherstellen." Der Plan trieb nun die Bürger aus Dammhausen auf die Barrikaden. "Wenn hier 40-Tonner durchrauschen, nehmen die Häuser Schaden", schimpft Thomas Sudmeyer, Ortsvorsteher von Dammhausen. Denn die Gebäude stehen auf Pfählen, um nicht im moorigen Untergrund zu versacken. In einem Schreiben an den Landkreis machte er seinem Unmut Luft. Sudmeyer plädiert vielmehr dafür, dass der Autobahnverkehr über die Bundesstraße 73 geleitet wird.

Der Ortsvorsteher und seine Nachbarn beharren darauf, dass nur Fahrzeuge mit einem Gewicht von bis zu 5,5 Tonnen die Straße befahren dürfen. Von den rund 870 Einwohnern haben bereits mehr als 200 mit ihrer Unterschriften deutlich gemacht, dass sie sich gegen den Ausbau der Straße wehren.

Die Stadt haben sie dabei offenbar auf ihrer Seite. "Den Ausbau der Dammhauser Straße kann man sich sparen", sagt Stadtbaurat Rolf Suttmann. Viel wichtiger sei der Ausbau der Rübker Straße. "Die Straße muss in einen Zustand kommen, um den Autobahnverkehr aufnehmen zu können." Im Übrigen sei sie von größerer Bedeutung als die Dammhauser Straße, da die Rübker Straße auch das Gewerbegebiet in der Stadt Buxtehude bediene.

Zwar ist Kreisbaurat Tönjes da anderer Auffassung. Aber der Kreis stimme die Planung mit Buxtehude ab. "Wenn Buxtehude meint, sie brauche die Anbindung nicht, können wir uns den Aufwand sparen." Bislang hätte sich aber die Planung im Kreis gedreht. Die Stadt müsse klären, was sie wolle. "Wir müssen jetzt reagieren, sonst streicht uns der Bund die Autobahnanbindung an Buxtehude", betont Tönjes.