Wie geht es mit der Verkehrspolitik in der Region weiter? Das war das Thema eines Podiums mit Achim Großmann, dem parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium.

Stade. Er folgte am Mittwoch im Stader Rathaus einer Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Margrit Wetzel. Mit Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof, Buxtehudes Stadtbaurat Rolf Suttmann und Bremervördes Baudezernent Wilhelm Gathmann diskutierte Großmann über die A 26 und A 22 sowie die Anbindung des Stader Seehafens.

Großmann überraschte Rieckhof mit seinen Überlegungen zum Bau der sogenannten Küstenautobahn: "Der Bau könnte auch bei Bremervörde beginnen und nicht in Drochtersen als Anschluss zum neuen Elbtunnel." Damit könne die extreme Verkehrsbelastung von Bremervörde gemindert werden. "Ich bin wirklich geplättet", sagte Rieckhof, der davon ausgegangenen war, dass die A 22 von Schleswig-Holstein aus über die Elbe weiter in Niedersachsen gebaut werden würde. Nun könne die Autobahn im Landkreis länger auf sich warten lassen als angenommen.

Positiv verliefen die Gespräche zur Hafenanbindung. Die Stadt plant eine neue Schienentrasse zur Strecke zwischen Cuxhaven und Hamburg, die sich mit dem 5. Abschnitt der A 26 kreuzen würde und in den bisherigen Autobahnplanungen noch nicht berücksichtigt ist. Um die Finanzierung und Betreibung der Gleise zu sichern, will sich Großmann für Gespräche mit der Deutschen Bahn einsetzen.

Deutliche Worte fand der Staatssekretär gegenüber Suttmann. Der Stadtbaurat fordert den 2. und 3. Bauabschnitt der A 26 gleichzeitig für den Verkehr freizugeben: "Wird nur der zweite Abschnitt freigeben, fließt der gesamte Verkehr durch Buxtehude. Das wäre ein Verkehrsinfarkt." Großmann wiegelte ab, das sei nicht durchsetzbar: "Die gesamte Region profitiert, dann muss die Umgebung leiden. Das ist einfach so." Zudem seien die Nachteile zeitlich begrenzt und würden von Verbesserungen abgelöst.