Skurrile Kollektionen: Besucher finden Eier, Margarinefiguren, Sammelalben, Gemälde, Elefanten und Schokoladenosterhasen vor.

Buxtehude. "Mit dem Sammeln kann man einfach nicht mehr aufhören. Es ist eine Sucht." Ilona Pulkowski (66) sammelt seit 15 Jahren bunt bemalte Eier. Sie verfügt mit ihrem Mann Frieder Michel über 1000 Exemplare in ihrem Haus in Beckdorf.

Ihre Leidenschaft für das Sammeln begann beim Besuch eines Ostereiermarktes in Lübeln (Wendland). Anschließend schaute sich die in Buxtehude tätige Friseurin auf vielen Märkten und Ausstellungen um, so dass eine richtige Sammlung von Hühner-, Gänse-, Enten- und sogar Straußeneiern in ihren heimischen vier Wänden entstand. Zur Sammlung gehört auch ein Emu-Ei von den Aborigines, den Ureinwohnern Australiens. Sie erstand die Eier auf heimischen Märkten, aber auch im Urlaub in Kempten, Friedrichstadt und im Kloster Eberbach (Rheingau). Pulkowski: "Ich habe oft einen Stacheldraht um mein Portmonee. Mein Mann ist da deutlich spendabler. So hat er einige Eier hinter meinem Rücken gekauft."

Über 100 bunte Eier von Pulkowski, die im September als Kandidatin der "Allianz Grauen Panther" bei der Bundestagswahl antritt, sind von heute an im Buxtehuder Museum für Regionalgeschichte und Kunst (Stavenort 2) zu bewundern. Die Ausstellung trägt den Namen "Und was sammelst Du? - Schätze, Raritäten und Kurioses" und wird heute um 19 Uhr eröffnet. Die Besucher können seltene Exemplare von zwölf Sammlern aus Buxtehude und Umgebung noch bis Sonntag, 16. August, im Museum entdecken.

Sibylle Bruns-Decker (58), Leiterin des Kulturbüros der Stadtverwaltung Buxtehude, sammelt jedes Jahr jeweils einen Osterhasen aus Schokolade und präsentiert ihre 19 Leckerbissen ebenfalls ab heute im Buxtehuder Museum. "Ich liebe Schokolade. Ich muss sie einfach haben, aber nicht essen", sagt Bruns-Decker. Die Hasen hielten sich erstaunlich gut und "überlebten" auch einen Umzug ihres Rudeloberhaupts im Jahr 1994.

Zehn Bilder der aktuellen Ausstellung stammen von Dr. Horst Fienbork (64), hausärztlicher Internist aus Buxtehude. Der Gemäldesammler verfügt gemeinsam mit seiner Frau insgesamt über 100 Bilder, die sich in seinem Wohnhaus befinden. Zu den im Museum ausgestellten Bildern zählt auch eine kleines Ölgemälde, das eine Flussregion in Ostfriesland zeigt. Bereits seit 40 Jahren sammelt der Internist "bezahlbare Kunst", wie er es nennt, wobei die Einzelstücke bis zu 8000 D-Mark gekostet haben. "Gemälde faszinieren mich. Ich lebe zu Hause mit den Bildern", so Dr. Fienbork.

Ratsherr Hans-Uwe Hansen (63) stellt acht bebilderte Zigaretten-Sammelalben zur Geschichte zwischen den Weltkriegen aus. Er verfügt privat über eine Sammlung von 60 000 Büchern. Ein weiteres Aushängeschild der Ausstellung im Museum stellen Margarinefiguren aus den 50er-Jahren da, die ebenfalls Hansen gehören. Zu sehen sind 150 Figuren, die Lebewesen auf Bauernhöfen und im Zoo zeigen, und früher als Spielzeug für Kinder dienten. Besonders fällt dabei eine handbemalte 20-teilige Krippensammlung ins Auge. Zwölf Bilder regionaler Künstler stammen zudem aus der privaten Sammlung von Museumsmitarbeiterin Karina Schneider und ihrem Mann Wilfried.

Die Ausstellung wird von der Else und Heinrich Klindtworth-Stiftung finanziell unterstützt. Außerdem können Besucher ab heute im Buxtehuder Museum Briefmarken aus der ehemaligen DDR, einen Spazierstock mit 36 Stockmarken verschiedener Ortschaften, 90 Dosen, Schachteln, Schweine, Elefanten, Glocken aus Porzellan und 31 Kaffeekannen bestaunen.