Kabel hängen von der Decke. Im Betonboden klaffen Löcher und zeugen davon, dass hier vorher mal eine Wand gestanden hat.

Buxtehude. Christian Stachitz (26), Mitarbeiter des TT-Fachmarktes Christiansen aus Buxtehude, rutscht mit den Knien auf dem Fußboden und spachtelt Betonmasse darauf. Unvorstellbar, dass in zehn Tagen, am Donnerstag, 16. Juli, im City-Kino der erste Streifen über die Leinwand flimmern soll.

Doch Bernd Keichel und Kai Bartels, die neuen Betreiber des Kinos, sind zuversichtlich, dass sie den strammen Zeitplan einhalten können und dass bis dahin der neue Teppich liegt und die Kinostühle stehen. Dank der finanziellen Unterstützung eines Geldgebers, der namentlich nicht genannt werden möchte, können Keichel und Bartels das Kino eröffnen. Der Sponsor aus Hamburg schießt 25 000 Euro zur Renovierung, die insgesamt 80 000 Euro kostet, dazu. Damit hat die Stadt endlich ihr Kino wieder, nachdem seit Frühjahr 2008 kein Streifen mehr an der Bahnhofstraße lief.

Und der Sponsor schließt die Finanzlücke, die die ortsansässigen Banken zuvor hinterlassen hatten. Sie verweigerten den Kinobetreibern einen Kredit. "Sie trauten unserer Sache wohl nicht", sagt Bernd Keichel, Ingenieur für Filmwiedergabetechnik. Dabei hatten sie mit Bernd Keichel und Kai Bartels erfahrene Kinomacher vor sich, die bereits gemeinsam zwei Kinos in Quickborn und Uetersen betreiben.

Die Geldsorgen sind jetzt also passé. Denn neben der Finanzspritze aus Hamburg gibt die Filmförderungsanstalt aus Berlin 40 000 Euro dazu. Etwa 20 000 Euro bringen Keichel und Bartels mit Hilfe von weiteren Sponsoren selbst auf.

Mit "Harry Potter und der Halbblutprinz" gehen die Kinobetreiber am Donnerstag, 16. Juli, von 16 Uhr an, an den Start. Im Kinosaal Nummer zwei soll "Ice Age" zu sehen sein. Frauen vor, heißt es zwei Wochen später. Das City-Kino zeigt "Selbst ist die Braut" mit Sandra Bullock am Donnerstag, 30. Juli. Das soll zwei Tage zuvor mit einer "Lady's night" für die Vorpremiere gekoppelt werden. Die Damen dürfen sich also am Anblick eines strippenden Mannes erfreuen, der seinen stählernen Körper präsentiert. "Das ist geplant, aber noch nicht sicher", bleibt Keichel vorsichtig, um nicht umsonst Hoffnungen zu schüren.

Damit wollen er und sein Partner Bartels Event-Charakter in das Kino bringen. "Und in den anderen Kinos haben wir damit sehr gute Erfahrungen gemacht."