Die Hansezeit wird die erste Themenausstellung im neu gestalteten Schwedenspeicher in Stade. Das gab Andreas Rieckhof, Vorsitzender des Stader Museumsvereins, am Mittwoch bekannt. Nach spätestens drei Jahren soll die Schwedenzeit präsentiert werden. “Wir wollen die Themen immer wieder wechseln, um die Besucherzahlen hoch zu halten“, so Rieckhof.

Stade. Das ist auch notwendig, schließlich kamen 2007 lediglich 15 000 Besucher. Vor Jahren waren es 50 000. Dass es auch anders geht und interessante Themen Gäste anziehen, zeigte die Sonderausstellung "Schätze im Schlick" im vergangenen Jahr, die allein in drei Monaten mehr als 14 000 Besucher anlockte. Diese Zahlen sind die Ziele des Museumsvereins, der Träger des Schwedenspeichers ist.

Um das zu erreichen, wird das Museum bis zum Frühjahr 2011 rundum erneuert. Im ersten Obergeschoss wird auf den 600 Quadratmetern zunächst Stade während der Hanse gezeigt. Die historische Chronologie wird unterbrochen. Stattdessen werden fünf Schwerpunkte gesetzt, so Stadtarchäologe Andreas Schäfer: "Die Themen sind Handel, Transport, Recht, Architektur und Bauen sowie Bildung und Religion."

Dabei wird besonders viel Wert auf Interaktion und Familienfreundlichkeit gelegt. Der Schwedenspeicher solle zum Erlebnis werden. Denkbar seien Vorführungen und mediale Vorträge. Die Feinplanung beginne jedoch erst jetzt. Die Stader sollen an der Neuausrichtung beteiligt werden. "Wir sind für Ideen offen", so Schäfer, der unter der Rufnummer 04141/40 14 10 Vorschläge entgegennimmt.

Im Erdgeschoss werden Café und Shop gebaut. Auf den 300 Quadratmetern sollen weiterhin Sonderaustellungen präsentiert werden. Außerdem ist eine Zeitleiste der Stader Stadtgeschichte geplant.

Und auch außen wird sich einiges ändern. Zum einen wird am Nordportal zum Stadthafen ein Fahrstuhl aus Glas angebracht. Zum anderen wird ein archäologischer Spielplatz entstehen. "Bereits draußen soll Lust auf den Schwedenspeicher gemacht werden", sagt Schäfer.

Zunächst wird der Betrieb weiterlaufen. Im Herbst kommenden Jahres wird der Schwedenspeicher für einige Monate geschlossen. Die Exponate der Schwedenzeit werden dann in den kommenden Jahren unter dem Motto "Schwedenspeicher im Exil" im Agathenburger Schloss gezeigt. Weitere Stücke der Stadtgeschichte kommen ins Stader Heimatmuseum. "Wir werden das Heimatmuseum umgestalten und aufwerten", sagt Hans-Georg Ehlers, Museumspädagoge im Schwedenspeicher. Wegen der Vielzahl der Exponate müssten einige eingelagert werden.

Die EU fördert die Neuausrichtung des Museum mit 1,26 Millionen Euro. Ursprünglich hatte der Verein vor mehr als zwei Jahren 1,5 Millionen Euro beantragt. Die Stadt Stade bezuschusst das Projekt bis 2010 mit 700 000 Euro. Erhöhte Eintrittspreise sollen die wechselnden Ausstellungen finanzieren.