Positive Gespräche mit der Samtgemeinde: Der Bau könnte in neun Monaten beginnen.

Dollern. Bald sollen in Dollern Golfbälle durch die Luft fliegen. Zumindest wenn es nach Landwirt Günther Detjen aus Mienenbüttel geht. Er will in Dollern, hinter dem Wasserwerk Richtung Horneburg, einen Golfplatz bauen. Der Platz soll, auf einer Fläche von rund 12 Hektar, 18 Löcher haben. Insgesamt hat Günther Detjen in Dollern 50 Hektar gekauft, den Rest will er landwirtschaftlich nutzen.

Vor drei Wochen hatte der Investor dem stellvertretenden Bürgermeister der Gemeinde Dollern, Holger Schlichting, ein Konzept vorgelegt. Die Verhandlungen für den Bau eines Golfplatzes in Dollern laufen derzeit aber auf der Ebene der Samtgemeinde Horneburg. Gemeindedirektor Matthias Herwede bestätigt, dass seit geraumer Zeit über die Ansiedlung eines Golfplatzes in Dollern beraten wird. Die Verhandlungen würden aber sicherlich noch einige Wochen dauern, sagt Herwede.

Sind sie erfolgreich, dürfte es mindestens noch halbes Jahr dauern, bis es losgehen kann. "Die Samtgemeinde müsste eine Änderung im Flächennutzungsplan vornehmen, die Gemeinde Dollern den Bebauungsplan neu beschließen", sagt Herwede. Formalien, die ihre Zeit in Anspruch nehmen würden, so der Gemeindedirektor weiter. Weiter sei zu prüfen, ob der Bau wegen dem anliegenden Wasserschutzgebiet möglich sei.

Aber prinzipiell steht die Samtgemeinde einem Golfplatz in Dollern positiv gegenüber. "Wir haben uns gefreut, als Herr Detjen an uns heran getreten ist", sagt Herwede. "Das Angebot würde die Attraktivität des Ortes steigern und sicherlich mehr Menschen nach Dollern locken", glaubt Matthias Herwede.

Dass es im Landkreis bereits drei Golfplätze in Deinste, Immenbeck und Buxtehude gibt, stört Detjen nicht. Denn er will eine neue Variante des Golf, das Swin-Golf, etablieren. "Swin-Golf kann man schnell lernen und man braucht zum Spielen auch keine Platzreife" sagt Detjen. Ein weiterer Vorteil: Swin-Golf kann mit einem normalen Schläger gespielt werden, ein teures Schläger-Set wird nicht benötigt. Ebenso seien die größeren, weicheren Swin-Golfbälle günstiger als die regulären. "Die Zielgruppe wäre eine andere, als beim klassischen Golf. Also: Golfspielen für jedermann", sagt Detjen.

Zudem wären keine Eingriffe in die Natur notwendig. "Es wird auch keine Abzäunung geben", sagt Investor Detjen. "Den Platz könnten die Bürger weiterhin frei betreten."

Bevor es richtig losgeht, will er noch erfragen, wie die Stimmung vor Ort ist. Also: Was denken die Dollerner über den geplanten Golfplatz? Dank der Gerüchteküche, die in den vergangenen Tagen in Dollern geköchelt hat, haben einige sich bereits eine Meinung über den geplanten Golfplatz gebildet. Das Abendblatt hat sich umgehört.

Nicole Büttner ist es egal, ob der Platz kommt: "Ich interessiere mich nicht für diesen Sport und werde mir die Anlage höchstens mal anschauen. Selbst Golf spielen, das ist nichts für mich", sagt sie. Gegen den Bau hat die Hausfrau aber keine Einwände. "Es sind ja sowieso nur brachliegende Felder." Andrea und Laura Knorr aus Dollern stehen dem Projekt positiv gegenüber: "Ein Golfplatz würde unser Dorf aufwerten", sagt Andrea Knorr, nutzen würde sie ihn aber auch nicht. Tochter Laura hingegen, würde sich gerne mal am Schläger versuchen. "Aber nur, wenn für den Platz keine Bäume gefällt werden", sagt die Schülerin. Völlig unnütz findet hingegen Harald Stamer den Golfplatz. "Es gibt im Landkreis schon drei Plätze, wozu dann noch einen vierten in Dollern", sagt er. Stamer ist der Meinung, dass mit der Tennisanlage und dem Fußballverein in Dollern das Sportangebot ausreichend sei.