Meist geht es in dem 3336 Seelendorf an der Elbe beschaulich zu. Doch die Dorfbewohner können auch anders. Wie am vergangenen Wochenende beim 950. Dorfgeburtstag.

Twielenfleth. - "Ganz Twielenfleth war auf den Beinen", sagt Kai Schulz, stellvertretender Samtgemeindedirektor und Organisator der viertägigen Feierlichkeiten. Schulz wollte ein Fest für die Twielenflether machen. 16 Monate lang hatten das Komitee und er die Feier vorbereitet. Sein größter Helfer: Der gnädige Wettergott, der für mildes Wetter mit Schäfchenwolken sorgte.

Richtig rund ging es am späten Sonnabend im Festzelt an der Elbe: Rund 3000 Liter Bier und 500 Flaschen Hochprozentiges standen bereit, rund 600 Menschen kamen zusammen - jung und alt, in Anzug oder legerer Straßenkleidung. Alle mit einem gemeinsamen Ziel: Ihr Dorf zu feiern, zu tanzen und das Feuerwerk zu sehen.

Renate und Theodor Klein und Gudrun Elfers haben seit Donnerstag mitgefeiert.

Renate Klein lebt seit ihrer Geburt vor 72 Jahren hier. Ihr Mann Theodor ist 1967 nach Twielenfleth gezogen. "Ich fühle mich hier sehr wohl", sagt der 76-Jährige. Ein richtiger Twielenflether sei er wohl trotzdem noch nicht. Noch nicht, denn ein bisschen Plattdeutsch kann er schon. Gudrun Elfers kam 2001 aus Marl (Nordrhein-Westfalen) in den kleinen Ort an der Elbe. "Ich habe früher oft Urlaub hier gemacht", sagt sie. "Als mein Mann in Rente gegangen ist, haben wir beschlossen, hier her zu ziehen."

Twielenfleth sei für die drei der perfekte Ort. Nur einen Verbesserungsvorschlag haben sie: Das nächste große Fest sollte nicht erst in 50 Jahren stattfinden.