Die historische Anlage bietet neuen Service für Gäste und ist Schauplatz für mehrere Konzerte und Ballett.

Abbenfleth. Sie war schon Filmkulisse für die Kinderserie "Vier gegen Z" des Kinderkanals "KI.KA" und Bühne für mehrere Opernstücke. Doch nun steht die Festung "Grauerort" in Abbenfleth bei Bützfleth selbst im Zentrum des Interesses. Der Förderverein der Anlage dreht einen Informationsfilm für Besucher.

Der Vereinsvorsitzende Hans-Hermann Ott wird vom Hobby-Regisseur und -Kameramann Horst Fitschen ins rechte Licht gerückt. Letzte Anweisungen - und dann geht es los. "Und bitte", sagt Fitschen. Ott erklärt in wenigen Sätzen die historische Bedeutung der festungseigenen Gewölbeformationen. Die Anlage wurde zwischen 1869 bis 1879 von den Preußen zum Schutz vor feindlichen Schiffen auf der Elbe gebaut. Im ersten Weltkrieg war sie ein Minendepot.

Gleich der erste Versuch der Einstellung glückt und so geht es weiter auf den Deich. "Zur Elbe hin ist die Festung mit einer drei Meter hohen Mauer und einem Graben geschützt", erklärt Ott. Auch mit diesem Aufsager ist Fitschen zufrieden. Er dreht noch einige Bilder von den Wällen, den Wasserläufen und der Festungsbahn, die mit sechs Stundenkilometern über das 4,8 Hektar große Gelände tuckert.

Mehrere Stunden Material hat der Asseler gemeinsam mit Heinz Gregel im Kasten. Gregel ist für das Schneiden am Computer und die musikalischen Untermalung zuständig. Rund 30 Minuten soll der Informationsfilm werden. "Vielleicht wird er aber auch etwas länger. Da sind wir flexibel", sagt Gregel, der bereits 50 Streifen über Kehdingen, seine Kirchen und historische Orte bearbeitet hat.

Eine Filmpremiere sei geplant. Ein genauer Termin stehe allerdings noch nicht fest. Das Ziel ist fest im Visier, so Ott: "Bei schlechtem Wetter können unsere Besucher den Film in der Cafeteria sehen und gehbehinderte Gäste können so alle Facetten der Anlage sehen." Außerdem soll der Streifen auf DVD zum Verkauf angeboten werden und Werbung für die Festung machen. Der Erlös kommt dem Förderverein mit seinen 132 Mitgliedern zugute.

Ott hat noch viel mit der Festung "Grauerort" vor. Er möchte vor allem Kinder und Jugendliche für die Anlage begeistern. Erste Projekte laufen, wie etwa mit der Elbmarschenschule aus Drochtersen. "Denkbar sind Aktionstage, bei denen die Schüler dank Führungen die Festung kennenlernen und in der Anlage schmieden, töpfern und kochen können", so der Vereinsvorsitzende. Geschichte werde auf diese Weise greifbar und anschaulich.

Doch bereits jetzt hat die Festung einiges zu bieten. Neben den einstündigen Führungen für 2,50 Euro an Sonn- und Feiertagen sind einige Veranstaltungen geplant. Am Freitag, 31. Juli, tritt die Folk-Band "Torfrock" in den historischen Gemäuern auf. Ein weiterer Höhepunkt ist das Konzert "Ungarische Nächte" am Donnerstag, 20. August, während des Stader Holk-Festes. Die Philharmonie Zielona Góra spielt Klassikwerke und das

Sorbische National-Ensembles präsentiert Ballettstücke von 19.45 Uhr an unter freiem Himmel.

Das gesamte Programm und weitere Informationen über die Festung aus dem 19. Jahrhundert gibt es im Internet.

www.festung-grauerort.de