Ferienauftakt in vier Bundesländern, darunter Niedersachsen und Bremen: Dazu kommen Baustellen auf der A1 bei Hollenstedt (6,5 Kilometer) und bei Sittensen (sechs Kilometer), außerdem eine Sperrung an der Eckverbindung Harburg (A261) zwischen dem Dreieck Hamburg Südwest und Tötensen.

Stade/Harburg. - Normalerweise wäre das ein Garant für Staus und blanke Nerven. Doch am ersten Ferienwochenende konnten Autofahrer aufatmen. Lediglich vor dem Elbtunnel (A7) in Richtung Norden und auf der Abfahrt Marmstorf/Lürade stockte der Verkehr.

Entsprechend gelassen war die Stimmung auf den Rastplätzen Hollenstedt und Aarbachkate an der A1. Rainer Härtling und Christian Chrämer aus Westerholt (Ostfriesland) gönnten sich auf dem Rastplatz Aarbachkate, auf etwa halber und vor allem staufreier Strecke, einen Kaffee. Die beiden Freunde sind mit den Motorrädern auf dem Weg nach Schwerin zur Bundesgartenschau. Vorher ist noch ein Abstecher nach Lüneburg geplant. Und wenn sie doch noch in einen satten Stau geraten? Das würden sie dann mit friesischer Gelassenheit überstehen, sagt Christian Chrämer.

Nur auf die Gelassenheit wollte sich Brian Mulwad aus Hobro im Norden Dänemarks nicht verlassen. "Wir fahren bis nach Calais in den Urlaub und mit zwei kleinen Kindern kann das auch ohne Stau stressig werden", sagt er. Deswegen hat der Däne DVDs, Reisespiele und jede Menge Proviant eingepackt. "Und regelmäßig eine lange Pause, damit die Kinder sich austoben können." Auf dem Rastplatz Hollenstedt pausierten sie eine Stunde. Ähnlich bereitet sich auch Stefan Flacke bei längere Reisen vor. Die beiden Söhne Patrick und Tobias haben ihre tragbare Minikonsole dabei. Für ihn und seine Frau Manuela gibt es Kaffee. Unverzichtbar für die Fahrt: das Navigationsgerät. "Das kündigt Staus an und schlägt gleich eine gute Alternativstrecke vor", sagt er. Lange Pausen gibt es bei Familie Flacke auch.

Gisela und Helmut Thomesch aus Diepholz haben noch einen anderen Tipp, um den Stress am Steuer zu umgehen: "Wir fahren immer schon um fünf Uhr morgens los", sagt Gisela Thomesch. Und wenn sie trotzdem in einen Stau geraten, gibt es einen Kaffee auf dem nächsten Rastplatz.

Katrin Seider, Servicekraft auf der Raststätte Hollenstedt, bestätigt, dass auf der A1, nicht mehr los ist als sonst. "Der Ferienbeginn und die Baustellen haben sich bisher noch nicht bemerkbar gemacht", sagt sie. "Der Kundenstrom ist derselbe wie immer." Anstrengender sei es trotzdem, denn nicht alle Kunden seien so gelassen. "Die Stimmung ist im Keller, und nicht selten bekommen wir hier den ganzen Frust der gestressten Autofahrer ab", sagt sie. Das sei aber bei unfallbedingten Staus und im Berufsverkehr nicht anders. "Die Leute tun oft so, als wären wir Schuld an den Staus."