Wenn andere Ferien machen, muss sie arbeiten. Aber sie macht es gern, auch in diesem Jahr.

Buxtehude. Die Sonnenbrille ist griffbereit ins Haar gesteckt. Die Füße stehen nicht still. Inga Dibbern sitzt an ihrem Arbeitsplatz am Geschwister-Scholl-Platz 1 a. Um sie herum stehen etliche Aktenordner. Die vermeintliche Klientel der jungen Frau ist allerdings nicht anwesend, kein Kind und auch kein Jugendlicher weit und breit. Die 32-jährige ist hauptamtliche Stadtjugendpflegerin in Buxtehude.

"Sommerferien bedeuten viel Arbeit für mich", sagt Inga Dibbern, die gemeinsam mit ihren vier Kollegen aus der Jugendpflege ein umfangreiches Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche zusammengestellt hat. Im vergangenen Jahr leisteten Buxtehuder Jugendleiter 14 916 Stunden ehrenamtliche Arbeit in den Sommerferien. Gibt es während eines Angebots ein Problem, steht die seit drei Wochen in Buxtehude lebende Dibbern dem entsprechenden Jugendleiter telefonisch zur Verfügung. Tag und Nacht. Bei Bedarf fährt die gebürtige Jorkerin auch selbst zum Lehrgang. Dibbern: "Mein Job begleitet mich auch nach der Arbeit."

Zu etwa 80 Prozent sitzt sie während der Arbeitszeit an ihren Schreibtisch und bearbeitet Anträge, bereitet Angebote und Präsentationen vor. Zu ihren Aufgaben zählt auch eine beratende Tätigkeit im Jugendhilfeausschuss der Stadt Buxtehude. Für den Haushalt der Stadtjugendpflege ist Inga Dibbern zudem zuständig. Derzeit koordiniert die Buxtehuderin auch ein Filmprojekt, in dem Interviews mit ehrenamtlichen Helfen gedreht werden. Die Fertigstellung ist für 2010 geplant.

Beratungen für Kinder und Jugendliche erfolgen laufend, abwechselnd am Telefon oder per E-Mail. "Mein Herz hängt an der Jugendarbeit. Das wollte ich schon mit 14 Jahren machen", sagt Dibbern. Wenn sie von ihrem Job erzählt, dann kann sie nichts mehr aufhalten. Ihre Begeisterung ist ansteckend. Schließlich hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht, den sie seit September 2007 in Buxtehude ausübt.

Bereits als Kind nahm sie an Ferienfahrten teil und arbeitete während ihres Studiums in Bremen und Australien (Internationale Freizeitwissenschaften) ehrenamtlich in der Jugendarbeit. Heute liegt einer ihrer Schwerpunkte in der Ausbildung von Jugendleitern. An diesem Wochenende ist sie mit zwei weiteren Referenten in Hude, um 24 neue Jugendleiter zu unterrichten. Dibbern: "Viele Jugendleiter machen in einer Fortbildungswoche einen Riesenschritt in Sachen Selbstfindung nach vorn. Das finde ich toll. Die neuen Jugendleiter sind unsere Zukunft."

In ihrer Freizeit liest die Stadtjugendpflegerin gerne englische Romane und verreist viel. 2008 ging es nach Mexiko, dieses Jahr stehen noch Reisen nach Schweden und England an. Bei der zweiwöchigen Kanutour ab dem 4. Juli in Schweden kann sie Beruf und Freizeit kombinieren, da die 32-Jährige dort als Erzieherin der Ferienfahrt fungiert. Dabei handelt es sich um ein Angebot des Landkreises Stade.

Neu ist in diesem Jahr das Ferienprogramm "School's Out!" der Stadtjugendpflege, das sich an Jugendliche von 13 bis 17 Jahren richtet.

Bei den meisten kostenpflichtigen Angeboten, die zu 50 Prozent von der Stadt bezuschusst werden, für die sechs Wochen während der Sommerferien sind noch Plätze frei. Ebenso wie beim Buxtehuder Ferienspaß 2009 für Kinder und Jugendliche zwischen acht und zwölf Jahren, das erstmalig jeweils mit Mittagessen offeriert wird. Anmeldungen für beide Programme sind noch kurzfristig bei der Stadtinformation am ZOB möglich. Interessenten sollten die Rufnummer 04161/50 12 97 wählen. Im Internet gibt es Informationen der Angebote unter:

www.buxtehude.de