Eifrig bearbeiteten die Schüler den Stahl-Kupferdraht mit einer Zange. Die Arbeitsaufgabe vom Unternehmen Mercedes-Benz im Schulzentrum Apensen: ein Herz formen.

Apensen. - So manchen Jugendlichen im Schulzentrum Apensen ging das leicht von der Hand. Anderen nicht.

Und die werden sich mit aller Wahrscheinlichkeit auch nicht für den Beruf des Werkzeug-, Industriemechanikers oder Elektronikers entscheiden.

Denn um die berufliche Zukunft der Schüler ging es am Berufsinformationstag im Schulzentrum Apensen kurz vor Ferienbeginn.

Insgesamt 15 Firmen tummelten sich im Schulzentrum Apensen und stellten den etwa 160 Schülern die unterschiedlichen Berufsbilder vor. Firmen wie der Lebensmittelhändler Rewe, das Amts- und Landgericht Stade, die Lebenshilfe, Airbus, Volksbank, Elbe-Kliniken und Stader Saatzucht waren darunter. Das Besondere daran war, dass der Informationstag Workshopcharakter hatte.

Die Real- und Hauptschüler aus der achten und neunten Klasse wurden in Gruppen von bis zu zehn Jugendlichen informiert. "Wir unterscheiden uns deutlich von der klassischen Ausbildungsmesse und das ist auch so gewollt", sagte Schulleiter Günter Bruns. Den Schülern die Ausbildungsberufe in einem kleinen Kreis vorzustellen sei verbindlicher.

Bei den Jugendlichen kam der Berufsinformationstag gut an. Vor allem auf die praktische Übung - das Drahtbiegen - bekam das Hamburger Unternehmen Mercedes-Benz eine positive Resonanz. "Man bekommt einen besseren Einblick, was den Beruf ausmacht", sagt Tim Duden (15) aus Wiegersen. "Und man kann mal was machen und muss nicht die ganze Zeit zuhören", ergänzt Daniel Endruhn (15) aus Revenahe. Auch die Unternehmen sind der Meinung, dass das Konzept aufgeht.

Dennoch bemängelten manche Ausbildungsleiter die Zurückhaltung der Jugendlichen. Die Schüler hätten die Chance nicht wahrgenommen, sich über die Berufe zu informieren. Als Anregung gaben die Firmen der Schule mit auf den Weg, in Zukunft die Eltern verstärkt mit einzubinden, um die Schüler dadurch stärker auf die Berufswahl vorzubereiten.

Die Schulsozialpädagogin Nicole Holz hatte den Tag organisiert und bekam dafür viel Lob von Schulleiter Bruns.