Überall in Norddeutschland werden derzeit große Schützenfeste veranstaltet. Der Höhepunkt bei dieser Veranstaltungen ist ein großer Schießwettbewerb, bei dem es in der Regel darum geht, einen hölzernen Vogel abzuschießen. Der beste Schütze wird dann zum Schützenkönig gekrönt. Diese Feierlichkeiten, die oftmals mit einer Art Volksfest verbunden sind, haben eine lange Tradition.

Im Mittelalter mussten sich einige Städte noch selber vor Plünderern schützen und bildeten deshalb Bürgerwehren. Im Zusammenhang mit Schießübungen entwickelte sich dann eine Kultur von Festlichkeiten, zu denen auch Teilnehmer anderer Schützenvereine geladen wurden. Im Laufe der Zeit wurde der militärische Charakter der Vereinigung immer unwichtiger, die Schützenfeste und Schützenvereine blieben aber als heimatliche Tradition und regionale Brauchtumspflege erhalten. Die mit den Schützenfesten verbundenen Traditionen können regional sehr unterschiedlich sein. Viele Schützenfeste beginnen mit einem Umzug, bei dem der amtierende Schützenkönig mit seinem Hofstaat von seinen Vereinsmitgliedern abgeholt, und mit Musik durch den Ort zum Schützenplatz marschiert oder kutschiert wird. Nach dem Schießwettbewerb kommt es dann zur Ehrung des neuen Königs, der das Amt dann bis zum nächsten Jahr ausübt.