Wechselnde Ausstellungen sowie ein Café sollen mehr Besucher in den Schwedenspeicher locken.

Stade

"Das ist eine Super-Nachricht, die Meldung des Tages", sagt Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof über den Geldsegen für den Schwedenspeicher. Das Museum in der Stader Innenstadt bekommt rund eine Million Euro an EU-Zuschüssen zur Kulturförderung. Die Stadt Stade selbst will 500 000 Euro investieren und hat die Mittel bereits in den aktuellen Haushalt gestellt. Geplant ist, dass Stade den Eigenanteil für die Umgestaltung des historischen Gebäudes und der Ausstellungen im kommenden Jahr um weitere 500 000 Euro aufstockt.

Der Träger des Schwedenspeichers ist der Stader Museumsverein, zu dem auch das Museum am Burggraben, das Freilichtmuseum auf der Insel und das Kunsthaus gehören. Vereinsvorsitzender ist Rieckhof, der große Pläne mit dem Schwedenspeicher hat.

Die Themen der Ausstellung sollen - anders als bisher - künftig regelmäßig wechseln. Die genauen Pläne stünden jedoch noch nicht fest. "Die Feinplanung der Konzepte beginnt erst jetzt", so Rieckhof. Auf jeden Fall sollen neue Vitrinen und Regale gekauft werden.

Bisher gibt es im Schwedenspeicher zwei Dauerausstellungen, die bereits seit Jahren auf drei Ebenen zu sehen sind. Vor acht Jahren wurde immerhin die archäologische Sammlung in der zweiten Etage umgestaltet und ergänzt.

Diese Ausstellung bleibe daher unverändert, sagt Museumsleiter Hans-Georg Ehlers. Die erste Etage mit der Stader Stadtgeschichte sowie das Erdgeschoss stünden im Mittelpunkt der Umgestaltung. Ehlers möchte die neuen Themen interaktiv und lebendig gestalten: "Wir planen erlebnisorientierte Ausstellungen."

Die inhaltliche Neuausrichtung wird etwa die Hälfte der Zuschüsse veranschlagen. Die zweite Hälfte geht in den Umbau. Der Großteil fließt in einen Fahrstuhl, der an der Rückseite des denkmalgeschützten Schwedenspeichers zum Stadthafen angebaut wird, damit zukünftig auch Rollstuhlfahrer das Museum besuchen können. "Der Fahrstuhl wird von außen angebracht", sagt Stades Stadtbaurat Kersten Schröder-Doms. So gäbe es eine klare Trennung zwischen dem Aufzug und dem historischen Gebäude.

Im Erdgeschoss wird ein Café eingerichtet. "Das soll ein Raum für Kommunikation sein und zum Verweilen einladen", sagt Museumsleiter Ehlers. Rieckhof kündigt daher die Aufstockung des Personals an, weil mehr Angebot auch mehr Mitarbeiter erforderten. Derzeit arbeiten 18 Angestellte im Schwedenspeicher.

Voraussichtlich werden sich auch die Eintrittspreise verändern, weil das neue Konzept mehr Kosten verursachen werde, so Rieckhof. Bisher kostet der Eintritt ins Schwedenspeichermuseum drei Euro. Nach dem Umbau soll der Preis auf fünf Euro erhöht werden. Ziel ist es, die Zuschüsse vom Landkreis und von der Stadt konstant zu halten.

Wann der Umbau beginnt, sei noch offen, so der Bürgermeister. Ob das Museum dafür schließen muss und es währenddessen eine Ausstellung außerhalb des Schwedenspeichers geben wird, ist ebenso ungeklärt.

Bereits vor zwei Jahren hatte die Stadt gemeinsam mit dem Museumsverein die EU-Förderung beantragt. Damals waren es zwei Millionen Euro. Lange habe es nach einer Absage ausgesehen bevor die erlösende Nachricht kam, sagt der Bürgermeister.