Pferdefreunde aus der gesamten Süderelbe-Region blicken seit Wochen gespannt nach Luhmühlen.

Westergellersen - Die Landkreise Lüneburg und Harburg wollen dort zusammen mit der Samtgemeinde Gellersen und der Gemeinde Westergellersen einen sogenannten Leuchtturm für den Heidetourismus im Mekka der internationalen Vielseitigkeitsreiterei zu errichten. Kosten: voraussichtlich rund 50 Millionen Euro.

Dafür sind etwa eine Veranstaltungshalle mit 3000 Besuchern und ein Vier-Sterne-Hotel geplant - nicht nur auf dem Gebiet Luhmühlens, sondern auch auf dem Westergellersens. Doch nun regt sich Protest: Renate Backhaus, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Samtgemeinderat Gellersen, bezeichnet die Vorhaben als "Wolken-Kuckucksheim", das einige Dimensionen zu groß gerate.

Backhaus: "Grundsätzlich sind wir nicht dagegen, dass in Luhmühlen investiert wird. Bestehende Einrichtungen wie etwa die Tribünen und der Richterturm müssen dringend saniert werden."

Alles andere, das darüber hinausgehe, lehnten die Grünen ab. "Wenn die bisher bekannten Planungen wahr werden, dann geht der Ort im Verkehrschaos unter, weil überhaupt kein Anschluss an den Nahverkehr besteht. Die Menschen würden zu Großveranstaltungen und als Gäste eines Hotels mit Autos anreisen", befürchtet sie.

In diesem Zusammenhang kritisiert sie, dass die Samtgemeinde Gellersen einen Parkplatz für 5000 Autos ermöglichen will. "Damit wäre dem Klimaschutz ein Bärendienst erwiesen. Und das in einer Zeit, in der wir aufgrund der Wirtschaftskrise ganz andere Probleme haben". (stb)