Wanderer können bald 223 Kilometer von Fischbek nach Celle durchmarschieren. Eröffnung am 7. Juli mit Ministerpräsident McAllister.

Fischbek/Celle. In einer Tour von Hamburg-Fischbek bis nach Celle wandern, der neue Heidschnuckenweg macht's möglich. Die 223 Kilometer lange Strecke quer durch die Lüneburger Heide wird am Sonnabend, 7. Juli, vom niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister höchstpersönlich eröffnet. Gemeinsam mit den Landräten aus den Kreisen Harburg, Celle, dem Heidekreis und dem Oberbürgermeister der Stadt Celle wird er dazu in das Heidedorf Wilsede reisen, wo um 15 Uhr die zentrale Eröffnungsveranstaltung beginnt.

Zuvor soll es eine Sternwanderung nach Wilsede geben, die an drei Orten startet und von ausgebildeten Gästeführern begleitet wird. Treffpunkte sind jeweils um 10 Uhr am Heide-Erlebniszentrum in Undeloh und am Kutschenparkplatz Niederhaverbeck sowie am Kutschenparkplatz in Döhle um 10.30 Uhr. Geplant ist, dass alle Gäste gleichzeitig Wilsede erreichen, damit dort um 12.30 Uhr das Festprogramm beginnen kann. Es wird Musik, Tanz und Theater geben, Handwerker führen traditionelle Techniken wie das Spinnen oder Filzen vor, Gewinnspiele und Mitmachaktionen sind geplant, und wer Hunger bekommt, kann sich an kleinen Ständen mit regionalen Spezialitäten wie Heidschnuckengulasch, Wacholderschinken oder Buchweizentorte stärken.

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Damit der Wanderweg rechtzeitig zur Eröffnung komplett ausgeschildert ist, wird derzeit in allen Landkreisen noch fleißig gearbeitet. Insgesamt sollen 100 Wegweiserpfosten und etwa 400 Wegweiserblätter Orientierung bieten. Naturschutzwart Manuel Krause ist etwa in der Fischbeker Heide dabei, mit Unterstützung von Forstwirt Jürgen Naumann und den zwei Schülerpraktikanten Annemarie Grob und Fabio Assheuer die Pfosten samt Hinweistafeln an ausgewählten Stellen in den Boden zu rammen. Ans untere Ende der Pfosten hat er lange Nägel geschlagen, die von Steinen umgeben sind. "Damit man die Pfosten nicht verdrehen kann und die Schilder in die falsche Richtung zeigen", erklärt er. Scherzbolde gebe es schließlich überall.

Wer vom Neugrabener oder Fischbeker S-Bahnhof aus den Wanderweg erreichen will, wird mithilfe von Hinweistafeln in die richtige Richtung gelenkt. Eine große Tafel am Startpunkt in der Fischbeker Heide gibt dem Wanderer dann eine Übersicht über die gesamte Strecke. Im Schnitt alle fünf Kilometer folgen weitere Hinweistafeln. Und wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann sich am weißen H für Heidschnuckenweg orientieren, das auf viele Bäume oder Bänke gepinselt ist. Gleich daneben ist übrigens ein X zu finden, das für den Europawanderweg steht, der in Teilen parallel zum Heidschnuckenweg verläuft.

Vor allem in der Anfangszeit bringe die neue Tour sicherlich viele neue Wanderer in die Fischbeker und Lüneburger Heide, ist sich der Naturschutzwart sicher. Wie lange der Schwung anhalte, müsse sich zeigen. Genügend Vielfalt gibt es sicherlich alleine schon auf dem 26 Kilometer langen ersten Teilstück von Fischbek nach Buchholz. Kiefernwald, Hügel und freie Sicht auf Blaubeeren und Wacholder wetteifern um den idyllischsten Anblick.

Dass der Wanderweg Realität wurde, ist dem Engagement der drei Landkreise Harburg, Celle und Heidekreis sowie der Stadt Celle zu verdanken. Unterstützung gab es ebenfalls von der Hansestadt Hamburg, denn der Weg läuft einige Kilometer über Hamburger Gebiet. Der Heidschnuckenweg ist somit ein länderübergreifendes Projekt, das ein weiteres Aushängeschild der Metropolregion werden soll.

Konzipiert wurde die Tour vom Planer für Wandertourismus Hans-Georg Sievers, der unter anderem auch für den Westweg im Schwarzwald verantwortlich ist. Mehrere Wochen lang hat er die möglichen Strecken erkundet und die schönsten und abwechslungsreichsten zum Heidschnuckenweg zusammengeführt. Dabei hat Sievers darauf geachtet, dass die Wahl auf möglichst naturbelassene Wege fällt. Seiner Meinung nach müsse der Heidschnuckenweg den Vergleich mit anderen namhaften Wanderstrecken wie den Rothaarsteig oder Rennsteig nicht scheuen.

Um die Qualität tatsächlich zu dokumentieren, untersucht derzeit der Deutsche Wanderverband Teile der Strecke. 23 Kriterien muss sie erfüllen, um zertifiziert zu werden. Darunter fallen unter anderem die Qualität der Wege, das Landschaftsbild, Ausschilderung, Rastplätze, Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und die Zahl der Unterkunftsmöglichkeiten.