Internes Schreiben deutet auf unhaltbare Zustände bei der Stader Feuerwehr hin

Stade. Die organisatorischen Zustände bei der Stader Ortsfeuerwehr sind offenbar schlechter als bislang vermutet. Dieser Schluss geht aus einem Schreiben der Ortsbrandmeister Hans-Dieter Holst und Rolf Brandt an die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr hervor, das dem Abendblatt vorliegt.

Die beiden Ortsbrandmeister hatten am 30. Mai wegen "unhaltbarer Zustände" ihren Rücktritt zum 30. September erklärt. Als Grund werden indem Schreiben unüberbrückbare Differenzen zwischen der Führungsmannschaft und den Zugführern genannt. So seien Weisungen und Anordnungen von Führungskräften nicht befolgt und gar ins Lächerliche gezogen worden. Die Gruppen innerhalb der Wehr hätten sich zunehmend verselbständigt.

Die Führungsspitze habe aufgrund der anhaltenden Disziplinlosigkeit innerhalb der Ortswehr zunehmend Eingreifen müssen, doch einige der Führungskräfte und Teile der Ortskommandos hätten Holst und Brandt nach eigenen Angaben bei ihrer Arbeit immer weniger unterstützt. Ihre Anordnungen seien teilt ignoriert worden.

"Wir sehen auch für die Zukunft keine Besserung in diesem Bereich", heißt es in dem Schreiben. Zudem seien die Ortsbrandmeister persönlich von anderen Feuerwehrmitgliedern angegriffen worden. Daher hätten sich Holst und Brandt nach gründlichen Überlegen dazu entschlossen, ihre Ämter zur Verfügung zu stellen. Sie seien "nicht mehr bereit (...), solche Angriffe zu tragen und einer Ortsfeuerwehr vorzustehen, in der selbst Führungskräfte eine gewisse Wertschätzung uns gegenüber nicht mehr entgegen bringen", heißt es in dem Schreiben.