Auch Kommunen im Landkreis setzten auf neue LED-Technik. Buxtehude beantragt EU-Gelder

Stade/Buxtehude. Die Kämmerer der Kommunen im Landkreis Stade sind vielerorts zum Sparen verdammt. Die Kassen sind leer. Straßenbeleuchtung ist dabei eine Möglichkeit, auf der einen Seite Geld einzubehalten, auf der anderen die Umwelt zu entlasten. Es geht um effiziente Energienutzung und darum, die Lichtverschmutzung einzuschränken. Laut einer Verordnung der Europäischen Union (EU) unterliegen Kommunen bis 2017 strengen Kriterien in Sachen Energieverbrauch. Ein Teil davon: die Straßenbeleuchtung.

In Deutschland erhellen jede Nacht etwa neun Millionen Straßenlampen die Gehwege und Straßen. Durch die Nutzung von Quecksilber-Dampflampen wird eine große Menge Energie verbraucht aber wenig Licht produziert. Damit soll Schluss sein. Die EU will den unnötigen Energieverbrauch stoppen. Bis 2017 müssen die Kommunen auch im Kreis Stade ihre Straßenbeleuchtung umgestellt haben.

Doch die Umstellung kostet Geld. Jörg Rönner von der Fachgruppe Straßen und Grünanlagen in Buxtehude will die Sache jetzt angehen. Buxtehude habe einen Antrag für ein Förderprogramm gestellt, um von EU-Mitteln profitieren zu können. Man warte noch auf eine Zusage, die aber sehr wahrscheinlich sei. Sobald man die habe, wolle man in einem Wohngebiet mit einer viel befahrenen Durchgangsstraße damit beginnen, die Lampen auszutauschen. Außerdem sehe der Haushaltsplan der nächsten Jahre Investitionen in die Straßenbeleuchtung vor.

Auch in Stade ist das Thema Straßenbeleuchtung aktuell. Noch dieses Jahr sollen 500 der insgesamt 6000 Leuchten der Stadt ausgetauscht werden. Insgesamt müssen 4000 Straßenlampen modernisiert werden. Kersten Schröder-Doms, Baurat der Hansestadt, sagt: "Die neuen Lampen sollen mit LED-Technik laufen. Das ist sehr kostspielig in der Anschaffung. Über Jahre lohnt es sich aber, da der Energieverbrauch um bis zu 60 Prozent gesenkt werden kann." Schröder-Doms rechnet mit zwei Millionen Euro Kosten.

In Jork arbeitet die Gemeinde mit ihrem Partner EWE ein Konzept aus, um den Richtlinien der EU entsprechen zu können. Die Arbeitsgruppe sei aber noch nicht so weit, um genaue Angaben zur Finanzierung zu machen, sagt Thomas Bültemeier, Fachbereichsleiter für die Bauleitplanung der Gemeinde. Doch auch in Jork sei es möglich, dass die teure aber effiziente LED-Technik zum Einsatz komme. Ein Drittel der Straßenbeleuchtung soll in Drochtersen schon in diesem Jahr durch LED-Leuchten ersetzt werden. Ein Förderantrag ist gestellt, 150 000 Euro im Haushalt sind eingeplant.

Eine Umlage zur Finanzierung der neuen Straßenbeleuchtung, wie in einigen anderen deutschen Kommunen, wird es im Kreis Stade wohl nicht geben. Auf die Anlieger kommen nach aktuellem Stand also keine Extrakosten zu. Jörg Rönner sieht in Buxtehude keine Rechtsgrundlage dafür, Anwohner an den Kosten für die Umrüstung zu beteiligen. Auch in Stade sei eine Umlage nicht vorgesehen. Thomas Bültemeier versichert, dass eine Umlage für Jorker Bürger nicht angedacht sei.