Stade/Buxtehude. Die Stimmung in der maritimen Wirtschaft hat sich im Frühjahr verbessert. Der Geschäftsklimaindex stieg laut der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord im Vergleich zum Herbst 2011 von rund 98 Punkten auf 105 Punkte.

Sowohl bei den Reedern als auch im Schiffbau verzeichnete das Konjunkturbarometer der 13 norddeutschen Industrie- und Handelskammern ein deutliches Plus. Dagegen blickt die Hafenwirtschaft mit leicht gedämpften Erwartungen in die Zukunft. Große Sorge bereitet den Unternehmen die Entwicklung der Energiepreise.

Mit einem Geschäftsklimaindex von 97,3 Punkten liegt die Schifffahrt weiter unter dem Durchschnitt der gesamten maritimen Branche. Dennoch legte der Wert im Vergleich zur Herbstumfrage deutlich zu. 90 Prozent der Reeder betrachten die Energiepreise als größtes wirtschaftliches Risiko. "Die Linienreeder haben erst kürzlich ihre Frachtraten erhöht. Es bleibt aber abzuwarten, ob die Erhöhungen auch dauerhaft am Markt durchgesetzt werden können", sagt IHK-Nord-Vorsitzender Klaus-Hinrich Vater.

Auch bei den Charterraten für Containerschiffe gebe es erste Anzeichen für ein Ende des Abwärtstrends der vergangenen Monate. "Wir sind verhalten optimistisch und hoffen, dass wir bei den Charterraten die Tiefpunkte hinter uns gelassen haben", sagte Vater.

Im Schiffbau habe sich die Stimmung wieder verbessert. Der Geschäftsklimaindex kletterte um rund 13 Punkte auf einen Wert von 125,3 Punkten. 70 Prozent der befragten Betriebe würden auch hier über hohe Energiepreise klagen, knapp 54 Prozent der Schiffbauer hätten zudem die Suche nach geeigneten Fachkräften als eines der größten wirtschaftlichen Risiken genannt. Auch die Finanzierung von Schiffbauaufträgen sehe inzwischen jede zweite Werft mit großer Sorge.