"Wer lesen kann, ist klar im Vorteil." Diesen Spruch hat wohl jeder schon einmal zu hören bekommen. Wenn Kinder dann auch noch das Schreiben lernen, haben sie beste Voraussetzungen, einen guten Schulabschluss zu schaffen und im Beruf erfolgreich zu sein. In Deutschland lernen Kinder oft schon vor der Einschulung lesen und schreiben, entweder von den Eltern oder größeren Geschwistern.

Menschen, die beides wenig oder gar nicht beherrschen, werden als Analphabeten bezeichnet. Davon gibt es auch heute noch viele, sogar in reichen Ländern mit einem guten Bildungssystem, wie es etwa Deutschland besitzt. Bei uns gilt eine allgemeine Schulpflicht, und trotzdem konnten im Jahr 2011 nach einer Studie der Universität Hamburg in der Bundesrepublik etwa zwei Millionen Menschen gar nicht und sieben Millionen nur notdürftig lesen und schreiben.

Schuld daran ist gerade in Ländern wie Deutschland der rasante technische Fortschritt. Statt Briefe zu schreiben wird telefoniert, statt gelesen Radio gehört oder ferngesehen. Dadurch verlernen viele Menschen das, was ihnen in der Schule beigebracht wurde.

Analphabeten haben es schwer - im Berufsleben wie im privaten Bereich. Weil sich außerdem viele von ihnen ihrer Lese- und Schreibschwäche schämen, versuchen sie diese vor Freunden und Kollegen geheim zu halten.

Für Erwachsene, die lesen und schreiben lernen möchten, bieten unter anderem die Volkshochschulen spezielle Kurse an.