Wirtschaftsausschuss plädiert für zentrumsnahen Standort. CDU hegt Bedenken

Harsefeld. Der Flecken Harsefeld soll eine Tourist-Information erhalten. Der Wirtschafts- und Ortsentwicklungsausschuss hat am Dienstagabend diesen Schritt mit großer Mehrheit empfohlen. Lediglich die CDU stimmte gegen den Antrag von Wählergemeinschaft (WG) und FDP: Sie fürchtet Wettbewerbsverzerrungen.

Hintergrund des Antrages ist eine Empfehlung des Stadtmarketingexperten Christian Klotz. Der hatte im Oktober dem Flecken dazu geraten, für Touristen eine zentrale Informationsstelle einzurichten, die eine erste Orientierung im Ort geben soll. WG und FDP hatten diesen Vorschlag aufgegriffen und gemeinsam mit dem Stadtmarketing nach geeigneten Lösungen gesucht. Laut May-Britt Müller vom Flecken Harsefeld und WG-Ratsfrau Sabine Hellwege biete sich für eine solche Lösung lediglich das Reisebüro "Reiseschmiede" an der Marktstraße an, da dieses zentral gelegen und ein inhabergeführtes Unternehmen aus Harsefeld sei. Alle anderen Reisebüros seien lediglich Filialisten und vor allem weniger zentral gelegen und damit schlechter für Touristen zu finden. Das Reisebüro habe bereits Kooperationsbereitschaft signalisiert und wolle unentgeltlich Platz hierfür zur Verfügung stellen.

"Die Vorteile liegen auf der Hand. Es kostet uns nichts, es muss kein zusätzliches Personal eingestellt werden. Das Reisezentrum ist auch ideal im Ortszentrum gelegen, und ein Parkplatz ist für Reisende in unmittelbarer Nähe vorhanden", sagte Hellwege.

CDU-Ratsherr Hartwig Hauff bezeichnete die Idee als nicht schlecht, er plädierte aber dafür, auch alle anderen Reisebüros anzuschreiben, anstatt der Reiseschmiede einen Freifahrtschein auszustellen. "Wenn wir das machen, könnte eine Wettbewerbsverzerrung drohen", urteilte Hauff. Zudem wünschte die CDU, dass es sich, wenn die Reiseschmiede den Zuschlag bekommen sollte, lediglich um eine temporäre Lösung handeln sollte. "Wir könnten die Vereinbarung später immer noch verlängern", sagte Hauff.

Mit dieser Ansicht stand die Union allein. Die anderen Fraktionen teilten diese Bedenken der CDU nicht, vor allem sahen sie keinen sinnvollen Alternativstandort für eine Tourist-Info. Müller: "Es soll hier lediglich um eine Erstinformation für Reisende gehen, die Hauptberatung soll weiterhin im Rathaus erfolgen".