Feuerwehrmann aus Neuenfelde erhält Süderelbe-Thaler auf Empfang im BGZ Neugraben

Neugraben. Aufbruch und Abschied lagen beim diesjährigen Süderelbe-Empfang in Neugraben ganz nah beieinander. Zum einen war es die erste Veranstaltung im nagelneuen Bildungs- und Gemeinschaftszentrum (BGZ) Süderelbe, zum anderen sagte der plattdeutsch sprechende Laudator Pastor Hans Gerdts Adieu. Gerdts hatte lange Jahre auf humorvolle Weise die Laudatio auf denjenigen gehalten, der für seine ehrenamtlichen Verdienste mit dem sogenannten Süderelbe-Thaler geehrt wurde. Und dann war es auch noch der letzte der 22 Taler aus der nun ausgelaufenen 1991er-Serie, der in diesem Jahr vergeben wurde.

Bei so vielen Veränderungen dürfte es den Gästen aus Politik, Wirtschaft und Ehrenamt, die am Freitagabend ins BGZ gekommen waren, fast schon wie eine wohltuende Konstante vorgekommen sein, dass sich an der Tradition der Ehrenamtsehrung selbst nichts geändert hatte. Heinz Okelmann aus Neuenfelde war in diesem Jahr der Glückliche.

Der 75-Jährige ist seit 52 Jahren Mitglied der Feuerwehr Neuenfelde Nord und hat gleich mehrere Abteilungen mit aufgebaut. So war er an der Gründung der Jugendfeuerwehr mit beteiligt und machte auch den Musikzug seit 1985 zu dem, was er heute ist. Okelmann selbst spielt Tenorhorn-Bariton, Keyboard und Orgel, und führt noch immer den Musikzug bei Schützenfesten an - obwohl er bereits seit seinem 60. Lebensjahr nicht mehr aktiven Dienst in der Feuerwehr leistet.

"Es macht einfach Spaß zu sehen, wie schnell die jungen Leute ein Instrument erlernen", begründet er seinen unermüdlichen Einsatz. Außerdem müsse ja einer die Truppe zusammenhalten. Okelmann weiß, dass es heutzutage immer schwerer wird, Nachwuchs für die Feuerwehr zu finden.

In der Familie Okelmann zumindest ist diese Sorge unbekannt. Schon Heinz Okelmanns Vater war Feuerwehrmann, seine drei Söhne, von denen einer verstorben ist, waren und sind es ebenfalls, und seine fünf Enkelkinder auch. Mit der Ehrung habe er nicht gerechnet und sie freue ihn sehr, sagte Okelmann, der früher im Amt für Strom- und Hafenbau, der heutigen Hamburg Port Authority, gearbeitet hatte.

Vor der Verleihung hatten unter anderem Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch, der Vorsitzende der Bezirksversammlung, Manfred Schulz, und Festredner Jürgen Bollmann, Propst des Kirchenkreises Hamburg-Ost, in ihren Reden die große Bedeutung des Ehrenamtes hervorgehoben und auf das Wachstumspotenzial des Süderelberaums für Hamburg verwiesen. Dafür stünden unter anderem die geplanten Wohngebiete in Fischbek und die Autobahn 26.