CDU schiebt Debatte zum Buxtehuder Konzept an. Dieses könnte 2012 neu ausgerichtet werden

Buxtehude. Wie soll sich Buxtehude künftig im Einzelhandel aufstellen? Diese Frage wird Buxtehudes Parteien heute Abend von 19.15 Uhr an im Ausschuss für Stadtentwicklung, Ortschaftsangelegenheiten und Umweltschutz beschäftigen. Dann wird im Stadthaus der Antrag der CDU-Fraktion beraten, der eine Überprüfung des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Buxtehude vorsieht.

Hintergrund des CDU-Antrags ist die Debatte um die Ansiedlung des Stackmann-Outlets in der zur Stadt gehörenden Ortschaft Hedendorf. Mit einer Veränderungssperre hatte die Bauverwaltung zunächst verhindert, dass das Unternehmen Stackmann seinen Outlet-Store in Hedendorf errichten kann. Stackmann plante, in dem leer stehenden, etwa 700 Quadratmeter großen Getränkemarkt an der B 73 in Hedendorf ein Textil-Outlet einzurichten.

Mit diesem Plan scheiterte die Firma sowohl bei der Buxtehuder Verwaltung als auch bei der Politik. Sie lehnten das Vorhaben ab, um den Besuchermagnet auch künftig vollständig in der Innenstadt zu halten. Es war eine kontroverse Debatte, die vor allem die Hedendorfer ärgerte. 800 Unterschriften sammelten diese gemeinsam mit der Firma, um die Politik und die Verwaltung umzustimmen - vergeblich. Bernd Prang von der lokalen Bürgerinitiative bezeichnete es daher als "inakzeptabel", wie die Ortschaft übergangen würde. "Die Bürger sind empört, dass der Wille Hedendorfs so missachtet wird", so der Bürgerinitiativen-Sprecher.

Die CDU-Ratsfrau Birgit Butter, die zugleich im Hedendorfer Ortsrat sitzt, bezeichnete die Entscheidung des Rates damals als unglücklich. Es könne nicht Ziel sein, so Butter, dass Hedendorf mit seinem Leerstand alleine gelassen werde. Die Ortschaft und die Stadt müssten einer drohenden Verwahrlosung entgegentreten und dafür sorgen, dass Hedendorf attraktiver werde, auch für die wegen des demografischen Wandels zunehmende Zahl älterer Bürger.

Dazu gehöre die Ansiedelung neuer Geschäfte, die es jenen Bürgern, die in Hedendorf leben und nicht mehr mobil sind, auch erlaube, wohnortnah ihre Einkäufe zu erledigen. Der CDU-Vorsitzende Lorenz Hünnemeyer erklärte, dass die Gefahr drohe, dass aufgrund dieser strikten Vorgaben des Einzelhandelskonzeptes Unternehmen künftig ihre Fühler in die nur wenige Kilometer entfernten Nachbarkommunen Horneburg und Apensen ausstrecken könnten. Ein Stackmann-Outlet etwa in Nottensdorf wäre, so die CDU, für Buxtehude und Hedendorf fatal.

Ob das Einzelhandelskonzept, das die Geschäfte in der Innenstadt schützen soll, indem bestimmte Warensortimente dort vorgehalten werden, angesichts der sich verändernden Struktur noch zielführend ist, hinterfragen die Christdemokraten daher.

Den Zeitpunkt für die Diskussion sieht die CDU als günstig an. Zum einen habe die Stackmann-Debatte gezeigt, dass eine flexiblere Lösung gefunden werden müsse, die auch den Belangen und Bedürfnissen der umliegenden Orte Rechnung trage. Zum anderen war 2009 ohnehin vereinbart worden, das Einzelhandelskonzept im Laufe des Jahres 2012 zu überprüfen.