Land aktualisiert Daten, die von 49 Messstellen geliefert werden, künftig alle 15 Minuten

Harburg. Wo liegt der Wasserpegel, wie entwickelt er sich, droht womöglich Hochwasser? Antworten auf derlei Fragen sollen die Menschen in Niedersachsen künftig noch schneller im Internet (www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de) erhalten. Das hat Umweltminister Stefan Birkner (FDP) gestern bei der Vorstellung des Jahresberichts des Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz für das Jahr 2011 angekündigt.

Im Fokus der Behörde stehen landesweit 29 Flüsse, die als Risikogewässer eingestuft werden. Dazu zählen die Oste und der Oberlauf der Ilmenau, die bei Winsen in die Elbe mündet, und die Elbe selbst. Dass es Hochwasser geben könnte, ist dort nach Einschätzung des Landesbetriebs nicht wahrscheinlicher als an anderen Strömen. Der im Falle eines Falles entstehende Schaden aber könnte es sein.

Die im Internet abrufbaren Daten von landesweit 49 Messstellen werden künftig 15-minütlich aktualisiert - jeder kann sich quasi in Echtzeit über den Wasserpegel informieren. 49 Messstellen an strategisch wichtigen Punkten gibt es landesweit. Eine liegt bei Bienenbüttel südlich von Lüneburg an der Ilmenau.

Mit der schnellen Information solle auch deutlich gemacht werden, dass sich Anlieger beim Hochwasserschutz nicht allein auf den Staat verlassen dürften, sagte Minister Birkner. Sie müssten selbst aktiv werden, um Schäden zu minimieren.

Für das kommende Jahr kündigte Birkner eine Überarbeitung auch der ebenfalls online abrufbaren Küstenpegel an. Dazu gehören acht Messstellen an der niedersächsischen Nordseeküste und eine bei Stadersand an der Unterelbe. "Der Küstenschutz bleibt ein Dauerthema", sagte der Minister. Im vergangenen Winter seien in Niedersachsen 17 Sturmfluten innerhalb von drei Monaten registriert worden. Bis Ende 2015 sollen laut Birkner für alle Risikogebiete sogenannte Hochwasserrisiko-Managementpläne vorliegen.

In diesem Jahr werden landesweit rund 95 Millionen Euro in Projekte zum Hochwasserschutz investiert. 27 Millionen im Binnenland und - EU-Förderung eingeschlossen - 68 Millionen an den Küsten.