In 21 deutschen Städten soll am 28. Mai parallel für einen Atomausstieg demonstriert werden. Die Grünen im Kreisverband Stade rufen die Bürger zur Demonstration in Hamburg auf, die um 11.30 Uhr am Jungfernstieg/Ecke Ballindamm beginnen soll.

Stade/Hamburg. Die Lage im Atomkraftwerk Fukushima in Japan ist nach zwei Monaten immer noch nicht unter Kontrolle. Die Ausmaße der Rektorkatastrophe machen für die Grünen und die Linke immer deutlicher, dass die Nutzung der Atomkraft unbeherrschbar sei. Die Gefahr eines Super-GAUs bestehe, so die Grünen, in jedem Moment in jedem Atommeiler der Welt. Auch in der Hamburger Metropolregion, in der die Kraftwerke von Brokdorf, Brunsbüttel und Krümmel liegen.

"Der Landkreis ist mit seinem Katastrophenschutz scheinbar gut aufgestellt, aber die Kraftwerke in Brokdorf und Brunsbüttel würden so weit in den Landkreis strahlen, dass es unwahrscheinlich ist, dass eine Katastrophe problemlos abgearbeitet werden kann", sagt der Linken-Kreistagspolitiker Benjamin Koch-Böhnke. Laut Aussage der Kreisverwaltung müssten in einem 25-Kilometer Radius um Brockdorf und Brunsbüttel bis zu 35 000 Menschen im Kreis Stade bei einem Ernstfall evakuiert werden.

Der Linken-Politiker Klemens Kowalski fordert vom Landkreis, dass alle gemeldeten Störfälle in den angrenzenden Kernkraftwerken sofort in der regionalen Presse bekannt gegeben werden. Das sei derzeit nicht der Fall.

Die Abfahrt mit der S-Bahn zur Anti-Atomkraft-Demonstration in Hamburg beginnt in Stade um 9.35 Uhr, in Agathenburg, Dollern, Horneburg, Neukloster und Buxtehude bestehen Zustiegsmöglichkeiten, bevor die Fahrt bis Hamburg-Dammtor geht.