Es ist amtlich. Die CDU-Ratsfrau Kristina Kilian-Klinge kandidiert für das Bürgermeisteramt in Stade.

Doch auch wenn die eigene Partei die Ratsfrau als Ideallösung und Wunschkandidatin anpreist, ein fader Beigeschmack bleibt. Denn bei vielen Stader Bürgern wird Kilian-Klinge wohl nur als die zweibeste Option für den Posten wahrgenommen werden.

Das hat sich die CDU selbst zuzuschreiben, indem sie die ehemalige Stader Dezernentin und jetzige Stadträtin von Münster, Andrea-Katharina Hanke, als Wunschkandidatin umwarb. Ihr wurde - parteiübergreifend - Kompetenz zugesprochen, als gemeinsame Kandidatin war sie sogar für die Stader SPD und für die Grünen tragbar.

Hankes Absage und der immer näher rückende Wahltermin zwangen die Christdemokraten letztlich dazu, zügig einen alternativen Bürgermeisterkandidaten zu finden. Und so drängt sich letztlich der Eindruck auf, dass ein weiterer geeigneter externer Kandidat auf die Schnelle nicht gefunden werden konnte und Kilian-Klinge nun aus der Not heraus zur Jeanne d'Arc der Stader Christdemokraten erkoren wurde.

Kilian-Klinge wird nun im Wahlkampf beweisen müssen, dass sie keine Notlösung für eine verzweifelte CDU ist und dass sie die Wahlschlacht für die CDU gewinnen kann. Sollte die CDU-Politikerin am 11. September jedoch scheitern, dann droht ihr das Ende ihrer politischen Karriere, noch bevor sie in diesem Bereich zu großen Sprüngen angesetzt hat.