Die Hälfte des Geldes hat der Mühlenverein bereits zusammen

Hollern-Twielenfleth. Fast ein Jahr ist es her, dass die Mühle "Venti Amica" in Twielenfleth bei einem Sturm schwer beschädigt wurde. Mitglieder des Mühlenvereins Venti Amica, die sich die die Wiederherstellung der Mühle zum Ziel gemacht haben, kommen in kleinen Schritten voran.

Zunächst gilt es, Anträge zu stellen, um zum Beispiel von der Europäischen Union Geld aus dem Kulturerbefond zu bekommen. Bei der jüngsten Vereinssitzung wurden die nächsten Schritte festgelegt. "Wir werden einen Nutzungsvertrag für 20 Jahre mit dem Müller Noodt abschließen", sagt Vereinsvorsitzender Kai Schulz.

Zu diesem Zweck habe man einen Vertragsentwurf ausgearbeitet, der die Mühle auch als offene kulturelle Stätte für die einheimische Bevölkerung und für Touristen anbietet. Denn wenn die Mühle in Privatbesitz ist, könnte es Probleme mit der Bewilligung von Finanzhilfen geben.

Zunächst gelte es jedoch, alle bürokratischen Stolpersteine aus dem Weg zu räumen, damit die Anträge ordnungsgemäß nach allen vorgeschriebenen Richtlinien gestellt werden können, so Schulz. Ein Flügel war mitten im Mahlbetrieb gebrochen und hatte auch an der innen liegenden, historischen Mahltechnik großen Schaden verursacht. Zwei Flügel der 1848 erbauten Windmühle mussten daraufhin abgenommen werden.

"Nach aktuellen Schätzungen gehen wir von Reparaturkosten um 120 000 Euro aus", sagt Kai Schulz, der auch stellvertretender Gemeindedirektor von Hollern-Twielenfleth ist. Auf jeden Fall solle das Wahrzeichen von Twielenfleth wieder in altehrwürdiger Schönheit das Ortsbild aufwerten.

Um den Müller und Eigentümer der Mühle Hein Noodt, der die Reparaturen nicht aus eigener Kraft und eigenen Mitteln ermöglichen kann, zu unterstützen, machten sich die Einwohner des Ortes stark und gründeten ein halbes Jahr nach dem Unglück einen Verein, um die Rettung der Mühle gemeinsam anzustreben. Friedrich-Wilhelm Bork und Werner Köpke engagierten sich und fanden Mitstreiter für das Rettungsprojekt. Unterstützung bekamen sie zudem von Hollern-Twielenfleths Bürgermeister Jürgen Meyer und Kai Schulz.

Immerhin haben die rührigen Mitglieder inzwischen rund 62 000 Euro zusammen. Unterstützung bekommen sie von der Denkmalschutzabteilung des Landkreis Stade, die 12 000 Euro zur Reparatur beisteuern will, vom Land werden 20 000 Euro erwartet, zudem haben Privatleute und Unternehmer aus der gesamten Elbe-Weser-Region Spendenzusagen gegeben. Das Geld kann jedoch erst fließen, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind und auch der Nutzungsvertrag mit Hein Noodt unter Dach und Fach ist.