Schleswig. Tourismusverband hat die „Flying Dutchman“ qualifiziert. Was die Luxusherberge an der Schlei bietet – und was eine Nacht kostet.

  • Ein Hausboot mit fünf Sternen – das gab es vorher noch nie in Deutschland
  • An der Schlei in Schleswig liegt die "Flying Dutchman"
  • Geplant und liebevoll ausgestattet von einem Hamburger Ehepaar

Anton van Diem und seine Frau lieben es, an ungewöhnlichen Orten Urlaube zu machen. Die Rentner haben bereits die halbe Welt bereist, in einem Baumhaus übernachtet, in einem Safaripark gewohnt – und auf einem Hausboot gelebt. Und weil ihnen Letzteres so gut gefallen hat, haben sie nun seit gut zwei Jahren ein eigenes Hausboot, in Schleswig auf der Schlei, das sie an Gäste vermieten. Das wurde jetzt als erstes Hausboot bundesweit vom Deutschen Tourismusverband qualifiziert. Fünf Sterne erhielt das Boot, das im Hafen bei Renz-Yachting unweit des Wikingerturms liegt.

Auf der „Flying Dutchman“ gibt es zwei Terrassen.
Auf der „Flying Dutchman“ gibt es zwei Terrassen. © schlei-hausboot.com

Eine Auszeichnung, die van Diem und seine Frau stolz macht. Schließlich haben sie viel Arbeit in das Projekt gesteckt. Angefangen hatte alles mit dem eigenen Urlaub auf einem solchen Boot auf Fehmarn. „Eine Woche haben wir damals auf dem kleinen Hausboot gelebt“, sagt der 76-Jährige. Das habe beiden ausgesprochen gut gefallen.

Ostsee: Urlaub im Fünf-Sterne-Hausboot an der Schlei

So gut, dass van Diem direkt nach dem Ende des Urlaubs den Besitzer des Hausbootes anrief und ihn fragte „ob er es nicht an uns verkaufen will“. Wollte der aber leider nicht. Für van Diem allerdings kein Grund, die Idee zu verwerfen. Er kontaktierte die Werft und fing an, ein eigenes Hausboot zu planen.

Die 46 Quadratmeter Wohnfläche sind komplett eingerichtet.
Die 46 Quadratmeter Wohnfläche sind komplett eingerichtet. © www.schlei-hausboot.com

Das Problem bei einer solchen Planung ist nicht das Boot an sich, sondern der Liegeplatz, davon gibt es nicht so viele. Van Diem fand einen in Schleswig, wo das Boot so liegen konnte, dass die Gäste freien Blick auf die Möweninsel, die Stadt und den Turm haben. Der Transport nach Schleswig war allerdings eine Herausforderung. Mit dem Tieflader ging es in der Nacht über die Autobahn. In Schleswig musste dann ein Spezialkran das 14 Tonnen schwere Boot ins Wasser setzen.

„Flying Dutchman“ hat zwei Schlafzimmer

Das Boot ist 14 Meter lang und 4,90 Meter breit, im Wohnzimmer gibt es ein sogenanntes Fischfenster, durch das man die Tiere in der Schlei beobachten kann: „Hier kann man gerade im Frühjahr wunderbar am frühen Abend die Heringe vorbeischwimmen sehen.“ Das Hausboot hat eine eigene Bio-Kläranlage für die Toilette. Das Wasser aus Dusche und Waschbecken geht in die Schlei.

Deshalb stellt er seinen Gästen spezielles Bio-Toilettenpapier genauso wie Duschgel, Shampoo und Geschirrspültabs zur Verfügung. „Das ist das Mindeste, was wir für die kommenden Generationen tun können“, sagt der dreifache Großvater. 46 Quadratmeter Wohnfläche gibt es, dazu zwei Terrassen, die Dachterrasse ist 60 Quadratmeter groß. Zwei Schlafzimmer hat die „Flying Dutchman“.

Ostsee: Liegeplatz kostet bis 4000 Euro im Jahr

260.000 Euro hat das Ehepaar für das Hausboot, inklusive Transport, Kläranlage und Einrichtung, ausgegeben. Liegeplätze für Hausboote kosten an der Ostsee zwischen 3500 und 4000 Euro im Jahr. Dazu kommen die Kosten für Wasser und Strom. Eine Übernachtung wiederum kostet zwischen 160 Euro und 215 Euro.

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