Alles verloren

Zukunftsangst: Flutopfer (83) muss Wohnung auf Sylt räumen

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Ilse von Rauchhaupt mit ihrer Tochter kurz nach dem Einzug in die Lister Gemeindewohnung im Juli.

Ilse von Rauchhaupt mit ihrer Tochter kurz nach dem Einzug in die Lister Gemeindewohnung im Juli.

Foto: Ronald Benck

Ilse von Rauchhaupt verlor ihr Haus im Ahrtal und kam vorübergehend in List unter. Jetzt weiß sie nicht, wie es weitergehen soll.

List/Sylt. Eigentlich sollte List ihre neue Heimat werden. Das hatte sich Ilse von Rauchhaupt im Juli dieses Jahres vorgenommen. Doch jetzt droht ihr Traum von einer Zukunft auf der Insel zu platzen. Im Juli war die 83-Jährige in einer Schmerzklinik auf der Insel, als ihr Haus im Ahrtal durch die Flutkatastrophe unbewohnbar wurde.

Dank der tatkräftigen Hilfe von Lists Bürgermeister Ronald Benck konnte sie nach der Entlassung aus der Schmerzklinik vorübergehend in einer Personalwohnung der Gemeinde List unterkommen. Dankbar ist sie auch den vielen Syltern, die sie über die Sylter-Facebook-Gruppe unterstützt haben. Die Wohnung war allerdings immer als vorübergehende Lösung gedacht. "Der Aufenthalt in der Personalwohnung war von Anfang an zeitlich befristet. Der Vertrag endet am 31. März des nächsten Jahres", sagte der Bürgermeister dem Abendblatt.

Sanierung des Hauses im Ahrtal kann sehr lange dauern

Wie es danach weitergeht, ist ungewiss. "Eine Anschlusswohnung ist noch nicht in Sicht. Ich hatte eine Wohnung auf Sylt in Aussicht, aber das hat sich im letzten Moment zerschlagen", sagt Ilse von Rauchhaupt. Sie wisse nicht, wie es weitergehe. "Und das beunruhigt mich sehr. Das Ganze hat mich sehr mitgenommen", sagt die 83-Jährige. Zurück nach Hause könne sie nicht. Ihr Haus im Ahrtal müsse saniert werden. Und das könne noch sehr lange dauern.

Dem Bürgermeister Benck ist die alte Dame sehr dankbar. Er wird sich auch weiter bemühen, für sie eine Wohnung zu finden. "Wir haben alles Mögliche getan, um ihr eine andere Wohnung zu besorgen, aber leider bisher ohne Erfolg", sagt Benck. Er fügte aber auch hinzu, dass es bereits eine lange Warteliste für freie Wohnungen auf der Insel gebe. Darauf stünden auch Menschen, die bereits seit Jahren auf eine Wohnung warten.

( cw )