Bad Bramstedt. Große Antiterrorübung vor Travemünde: Polizisten proben den Ernstfall auf dem Passagierschiff “Nils Holgersson“.

Auf der Ostsee-Fähre "Nils Holgersson" hat am Montagmorgen vor Travemünde eine Übung der Bundespolizei zur Gefahrenabwehr auf See begonnen. Ziel sei es, das Zusammenspiel in einer lebensbedrohlichen Einsatzlage unter realistischen Bedingungen zu trainieren, sagte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt.

An der vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) organisierten Übung beteiligen sich nach Angaben des Sprechers die Spezialeinheit GSG 9, die Bundespolizei See und die Fliegerstaffel der Bundespolizei. Wie viele Beamte an der dreitägigen Übung in der Lübecker Bucht beteiligt sind, sagte er zunächst nicht.

Terrorabwehr wird regelmäßig geübt

Die Besatzung des Fährschiffes wird nach Angaben der Bundespolizei in die Übung einbezogen. Reguläre Passagiere befinden sich nicht an Bord. Die 190 Meter lange "Nils Holgersson" der Reederei TT-Line verkehrt normalerweise zwischen Travemünde und dem schwedischen Hafen Trelleborg.

Die behördenübergreifenden Übungen finden jährlich mit wechselnden Szenarien statt. Die Grundlage ist ein internationales Abkommen, der "Internationale Code für die Gefahrenabwehr an Bord von Schiffen und in Hafenanlagen - ISPS-Code". Der trat nach dem 11. September 2001 in Kraft und soll verhindern, dass diese zum Ziel von Terroristen oder durch Terroristen zur Waffe werden.