Kiel/Rendsburg. Die Frau starb in einem Hotelzimmer. Gegen den angeklagte Kindsvater lag wegen früherer Übergriffe eine Gewaltschutzanordnung vor.

Im Prozess um den gewaltsamen Tod einer jungen Mutter in einem Rendsburger Hotel hat der angeklagte Vater des gemeinsamen Sohns die Tat gestanden. Vor dem Kieler Landgericht schilderte der 25-Jährige am Mittwoch, dass er der Frau nach einem heftigen Streit um den Sohn von hinten den Oberarm um den Hals gelegt und zugedrückt habe.

"Ich wollte nur, dass sie ruhig ist", sagte er rund ein halbes Jahr nach der Tat. Als er losgelassen habe, sei die 28-Jährige dann direkt nach vorne auf das Gesicht gefallen, schilderte der Angeklagte. Ihr Körper habe noch gezittert, "dann ist sie still geworden". Er habe die Tat nicht gewollt, sagte er: "Ich weiß nicht, wie das passieren konnte."

25-Jähriger wegen Totschlag angeklagt

Zum Prozessauftakt wegen Totschlags sitzt der Angeklagte mit gesenktem Kopf, Brille und Nasen-Mund-Schutz im Verhandlungssaal im Landgericht Kiel.
Zum Prozessauftakt wegen Totschlags sitzt der Angeklagte mit gesenktem Kopf, Brille und Nasen-Mund-Schutz im Verhandlungssaal im Landgericht Kiel. © Frank Molter/dpa

Die Frau hatte wegen vorheriger Übergriffe des Mannes eine Gewaltschutzanordnung erwirkt, gegen die er bereits mehrfach verstoßen hatte. Er soll deswegen auch mehrere Monate in Haft gesessen haben. In dem Hotel hatten die beiden früher schon mal gemeinsam eingecheckt. Die Anklage legt dem aus Tunesien stammenden Mann Totschlag zur Last. Er habe in der Nacht vom 12. auf den 13. Februar dieses Jahres einen Menschen getötet, ohne Mörder zu sein, sagte Staatsanwalt Timo Beck.

Bei dem Streit sei es ihm um den gemeinsamen Sohn gegangen. Sie habe das Kind taufen lassen und ihm erklärt, dass er kein Recht habe, es regelmäßig zu sehen. Das Baby lag nach der Tat unversehrt auf dem Bett.

Das Urteil könnte am 31. August verkündet werden.