Kiel. Der Start wurde wegen Corona verschoben. Unbemannte Flugobjekte sollen Luft an Nord- und Ostsee künftig sauber halten.

Mit Drohnen will das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) demnächst die Schwefelemission von Schiffen vor der deutschen Küste messen. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht, ist der ursprünglich für dieses Frühjahr vorgesehene dreimonatige Einsatz der unbemannten Fluggeräte allerdings aufgrund der Corona-Krise erst einmal verschoben worden.

Die Drohnenflüge sollten "der Erprobung eines Emissionsmonitorings zur Überwachung der Schwefelemissionen der Seeschiffe in Nord- und Ostsee sowie der Bewältigung hydrographischer Aufgaben, wie der Vermessung von Watt- und Flachwassergebieten, dienen", heißt es in der Antwort aus dem Verkehrsministerium, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Beantragt hatte das Schifffahrtsamt die Nutzung der Drohnen im vergangenen Januar bei der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs.

Drohnen messen Schwefelausstoß von Schiffen

"Gegen eine zivile Nutzung von Drohnen hat unsere Fraktion grundsätzlich nichts einzuwenden", sagte der Linke-Abgeordnete Andrej Hunko. Vor allem bei der Verfolgung von Umweltverschmutzung könnten Drohnen eine wichtige Ergänzung darstellen. Die europäischen Meere dürften aber nicht zu "Drohnenteststrecken" für die Rüstungsindustrie werden, mahnte Hunko.

Das Bundesamt hatte im vergangenen Januar mitgeteilt, die Luft an den deutschen Küsten sei dank strengerer Schwefelgrenzwerte für die Schifffahrt deutlich sauberer geworden. Die Schwefeldioxidkonzentration in der Atmosphäre sei im Vergleich zu 2014 um 50 bis 70 Prozent zurückgegangen. Seit Anfang 2015 gilt für den Kraftstoffschwefelgehalt auf Nord- und Ostsee ein Grenzwert von 0,1 Prozent, seit Anfang 2020 weltweit 0,5 Prozent.