Bad Segeberg. Er schlug einen Zugbegleiter zu Boden. Zeitgleich ein aggressiver 18-Jähriger im Regionalexpress. In Kiel blockierte jemand einen Zug.

Als der Fahrkartenkontrolleur kam, sah ein Mann rot. Am Freitagabend um 21 Uhr wollte ein Zugbegleiter im Regionalexpress Neumünster–Bad Oldesloe in Bad Segeberg die Fahrausweise überprüfen. Als er einen Mann darauf ansprach, sprang dieser von seinem Sitz hoch, fing an zu pöbeln und schubste den Bahnmitarbeiter, so dass dieser zu Boden fiel. Dann trat er ihm mehrmals in den Rücken und entriss ihm das Gerät für die Fahrkartenkontrolle, das ungefähr 2000 Euro wert ist. Anschließend sprang er aus dem Zug und flüchtete in Richtung Deichmann-Parkplatz.

Mann sieht bei Fahrkartenkontrolle rot

Der Zugbegleiter klagte zwar über Rückenschmerzen, lehnte aber ärztliche Hilfe ab. Die Bundespolizei ließ für etwa eine Stunde die Gleise sperren. Ihre Kollegen von der Landespolizei starteten sofort eine Fahndung, allerdings blieben alle Maßnahmen ohne Erfolg. Die Strecke wurde nach knapp einer Stunde wieder freigegeben.

Jetzt bittet die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe. Nach der Beschreibung des Zugbegleiters und weiterer Zeugen ist der Gesuchte circa 1,80 bis 1,90 Meter groß und hat einen Oberlippenbart. Zum Zeitpunkt der Tat trug er eine Kapuzenjacke und Jeans. Wer sachdienliche Hinweise zu dem Geschehen geben kann, wird gebeten, sich an die Polizei in Bad Segeberg zu wenden oder an die Bundespolizeiinspektion Kiel unter 0431/980 71-0.

Aggressiver 18-Jähriger in Bahn nach Hamburg

Etwa zur gleichen Zeit kam es am Freitagabend auf der Strecke zwischen Lübeck und Hamburg zu einem ähnlichen Vorfall. In einem Regionalexpress beleidigte ein 18-Jähriger zunächst einen 32-jährigen Mann verbal. Als dieser das Abteil verlassen wollte, verfolgte er den Mann und beschimpfte ihn weiter. Auch zwei um Hilfe gebetene Sicherheitsmitarbeiter der Deutschen Bahn konnten den Mann nicht beruhigen.

Da der 18-Jährige einen der Sicherheitsmitarbeiter vor die Brust stieß und beide ebenfalls verbal attackierte, wurde die Bundespolizei und aufgrund der Nähe auch die Landespolizei gerufen. Als der Zug in Reinfeld hielt, nahm die Landespolizei die Personalien der beteiligten Personen auf. Die Bundespolizei brachte den weiterhin sich sehr aggressiv verhaltenden Mann anschließend zur Klärung des Sachverhalts nach Lübeck. Auf der Fahrt musste er wegen seines Verhaltens gefesselt werden.

Auf Polizeiwache spuckt er um sich

In Lübeck angekommen kam der 18-Jährige nicht zur Ruhe: Er beleidigte die anwesenden Beamten, schlug gegen die Wände, spuckte um sich und verteilte ihm angebotene Wasserbecher auf dem Boden. Ein Amtsarzt wurde deswegen hinzugezogen und entschied aufgrund des aggressiven Verhaltens, dem Mann keine Gewahrsamsfähigkeit zu bescheinigen. Ein freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest ergab 1,66 Promille. Anschließend wurde der 18-Jährige unter Begleitung der Bundespolizei mit einem Krankenwagen in ein Krankenhaus gebracht.

Eine Nachfrage bei der Landespolizei ergab darüber hinaus, dass der Mann bereits im Laufe des Abends bei Streitigkeiten in einem Einkaufszentrum aufgefallen und zu dem Zeitpunkt mit einer Flasche Wodka unterwegs gewesen sei.

In Kiel setzte sich ein Mann auf die Gleise

Auch in Kiel hielt ein renitenter Mann die Bundespolizei auf Trab. Am Sonntagabend gegen 20 Uhr rief ein Zugführer die Bundespolizei, weil seit ungefähr 10 Minuten ein Mann auf den Gleisen vor seinem Zug saß. Trotz mehrfachen Ansprechens machte der Mann keine Anstalten, seine Position zu verlassen. Als die Bundespolizisten den 30-Jährigen Iraker von den Gleisen entfernen wollten, versuchte er, seine Beine an der Bahnsteigkante zu verkeilen. Trotzdem gelang es den Beamten, ihn wegzutragen. Ein Atemalkoholtest ergab 0,65 Promille.

Warum der Mann den Zug nach Husum blockierte, blieb sein Geheimnis. Jetzt muss er sich allerdings wegen Nötigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und unerlaubten Aufenthaltes ohne Aufenthaltstitel verantworten.