Lübeck. Maulwurf-Verdacht im Rahmen des riskanten Einsatzes in der JVA Lübeck, an der auch Hamburger Spezialkräfte im Einsatz waren.

Mithilfe von Hamburger Spezialkräften ist in der Lübecker Justizvollzugsanstalt (JVA) eine Geisel befreit worden. Der Geiselnehmer, ein Gefängnisinsasse, hatte am Montag eine Psychologin in einem Büroraum der JVA mit einem Küchenmesser bedroht und gefangen gehalten. Rund fünf Stunden später wurde der Täter überwältigt, als er einen an einem Seil befestigten Korb mit zwei Dönern in den Büroraum hochziehen wollte. Spezialkräfte aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen überwältigten den 36 Jahre alten Rumänen. Das wurde am Dienstag bei einer Pressekonferenz der Landespolizei in Kiel bekannt. Aus Sicht der Polizei war der Einsatz ein Erfolg. „Alle polizeilichen Ziele wurden erreicht“, sagte Landespolizeidirektor Michael Wilksen.

Der Rumäne saß in der JVA Lübeck eine mehrjährige Haftstrafe ab – unter anderem wegen Sexualdelikten. Er hatte sich ein Küchenmesser mit einer zwölf Zentimeter langen Klinge besorgt. Es stammt vermutlich aus der Gefängnis­küche. Mit dem Messer bedrohte er die Psychologin (32). Ob dies im Rahmen eines ohnehin terminierten Gesprächs geschah, ist bislang unklar.