Neustadt in Holstein. Es war kurz vor Mitternacht, als die MS Johanna am 18. Dezember südlich von Gedser (Dänemark) auf ihrem Weg ins schwedische Karlskrona von einem heftigen Schlag erschüttert wurde. Verletzt wurde niemand. Doch am nächsten Morgen entdeckte die Besatzung des unter britischer Flagge fahrenden Schiffs ein großes Loch: Als Folge des nächtlichen Unfalls waren Teile des Decks und die Steuerbordseite beschädigt. Was war geschehen?
Als schifffahrtspolizeilich zuständige Behörde nahm die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt, Bundespolizei See, die Ermittlungen zum Unfallhergang auf. Nach ersten Erkenntnissen wird davon ausgegangen, dass die Havarie der MS Johanna nicht mutwillig herbeigeführt wurde. Sprengstoffspuren etwa, die auf einen gezielten Anschlag hindeuten könnten, ließen sich nicht nachweisen. Wahrscheinlicher ist, dass das Schiff mit einem schweren Gegenstand kollidierte.
Die Theorie der Ermittler: Unfallursache für die Havarie könnte eine von vier Stützen einer geschleppten Arbeitsplattform sein, die im selben Seegebiet verloren ging. Die 36 Meter lange Stahlstütze trieb nach bisherigem Stand der Ermittlungen unbestimmte Zeit im Meer umher. Auch die "Johanna" passierte den Bereich, in dem die Stütze abhanden kam. Eine Absuche des Seegebietes per Schiff und Hubschrauber durch die Bundespolizei See blieb ohne Ergebnis. Nach Annahmen der Ermittler wurde die Stahlstütze durch den möglichen Zusammenstoß mit der britschen "Johanna" selbst beschädigt und liegt vermutlich auf dem Meeresgrund. Die bisherigen Untersuchungsergebnisse hat die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt an die zuständigen Behörden des Flaggenstaates Großbritannien weitergeleitet. Dort werden die Ermittlungen fortgeführt. (abendblatt.de)
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