Am Wochenende startet der Wahlkampf in Schleswig-Holstein. Die CDU will das Land weiterregieren, die SPD setzt auf Wahlgeschenke.

Kiel. Der Wahlkampf in Schleswig-Holstein kommt auf Touren. Die CDU startet am Sonnabend mit 300 Großplakaten in den Straßenwahlkampf, muss dabei aus technischen Gründen aber Lübeck vorerst aussparen. Just dort trifft sich die SPD, um ihr "Regierungsprogramm" und die Landesliste zu beschließen.

"Das Ziel der CDU ist es, Schleswig-Holstein weiterzuregieren", sagte Landesgeschäftsführer Daniel Günther, der in Kiel die grobe Werbelinie vorstellte. Beworben wird mit dem Wahlkampfslogan "Klare Kante Zukunft" vor allem Spitzenkandidat Jost de Jager, der im Anzug von verschiedenen Plakaten etwas bieder lächelt. Sein Schal, eigentlich grau, wurde nachträglich grün koloriert und passt damit zur Strategie der Union. Sie hat die FDP als künftigen Koalitionspartner fast abgeschrieben, könnte nach den Umfragen aber mit den Grünen regieren.

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Auf die Öko-Partei als Bündnispartner setzt auch Kiels Oberbürgermeister Torsten Albig, den die SPD heute Abend in Lübeck offiziell zum Spitzenkandidaten küren will. Albig habe die volle Unterstützung der gesamten SPD, betonte Landeschef Ralf Stegner ungefragt. Er zieht auch nach der Niederlage im Kampf um die Spitzenkandidatur in der Nord-SPD die entscheidenden Strippen, musste aber wohl Zugeständnisse machen. So zieht die SPD, die im Norden ihre linke Tradition pflegt, mit einem Schleswig-Holstein-Herz und dem Slogan "Mein Lieblingsland" in den Wahlkampf.

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Der SPD-Programmentwurf enthält einige teure Wahlgeschenke, etwa einen milderen Sparkurs in den Schulen oder einen Scheck für die Kommunen. Wo die SPD im Gegenzug sparen will, ist bisher weitgehend offen. Klar ist, dass die beiden großen Parteien bei der dritten Landtagswahl binnen sieben Jahren kürzertreten müssen. Die CDU will bis zu 900 000 Euro investieren, die SPD 800 000. 2005 hatten beide Parteien weit mehr als eine Million Euro ausgegeben, bei der Neuwahl 2009 jeweils etwa eine Million Euro.