Wedel. Friedensnetzwerk bittet zum Ostermarsch und fordert Friedensverhandlungen. Sogar eine Rednerin von 1983 ist wieder dabei.

Um den Krieg in der Ukraine zu beenden, setzen die Verantwortlichen des Friedensnetzwerks Kreis Pinneberg in ihrem Vorschlag auf Diplomatie. Russen und Ukrainer sollen verhandeln und miteinander sprechen, um das tragische Blutvergießen endlich zu beenden und einen möglichen Atom-Krieg abzuwenden. Dafür ruft das Friedensnetzwerk zu seinem traditionellen Ostermarsch für den Frieden auf – am Ostersonnabend, 8. April, um 10 Uhr auf dem Rathausplatz in Wedel.

„Bei der Diskussion über Waffenlieferungen an die Ukraine gibt es zwei sehr gegensätzliche Haltungen. Angesichts der Toten, der Verletzten, der Flüchtlinge und der Zerstörungen ist es nachvollziehbar, dass nach Waffen und immer mehr Waffen gerufen wird“, schreiben sogar die Kriegsgegner in einer Mitteilung.

Waffenlieferungen: „Stoppt den Krieg“ – Initiative fordert Friedensverhandlungen

Da „erscheint unser Ostermarsch für den Frieden wie aus der Zeit gefallen, unterstützen wir doch jede humanitäre Hilfe, aber keine Waffenlieferungen“, heißt es weiter. Doch das Credo der Überlebenden des Zweiten Weltkrieges, dass „Nie wieder Krieg von deutschem Boden“ ausgehen dürfe, müsse hochgehalten werden. Verhandlungen und Diplomatie müssten nun endlich beginnen. Dafür möge sich die Bundesregierung einsetzen.

Wolfram und Irmgard Jasker gehören dem Friedensnetzwerk im Kreis Pinneberg an.
Wolfram und Irmgard Jasker gehören dem Friedensnetzwerk im Kreis Pinneberg an. © Frederik Büll | Frederik Büll

Mehr als 250.000 Menschen sind laut Friedensnetzwerk bereits im Ukraine-Krieg gestorben. Jede Waffenlieferung bedeute die „Fortsetzung des Krieges mit seinen Verbrechen, Morden und Zerstörungen.“ Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt habe einmal gesagt: „Lieber 100 Stunden vergeblich verhandeln, als eine Minute schießen.“ Die Initiative setzt auf eine diplomatische Kompromissbereitschaft beider Kriegsparteien.

Neben Reden gibt es auch Lieder für den Frieden

Hauptredner Ralph Urban ist Teil eines internationalen Ãrzte-Netzwerks für die Verhütung des Atomkrieges, zudem sprechen auch die die jungen Linken Julia Brügmann und Hendrik Fröhlich. Musikalisch umrahmt wird die Friedensdemo von den Musikerinnen Katja Kaye und Nancy Gomez, Dirk Wilke, Peter Schenzer sowie Hüseyin Dönmez.

Neben Infoständen – auch über die Lage im türkischen Erdbebengebiet wird berichtet – gibt es auch einen Bücherstand mit in die ukrainische Sprache übersetzten Kinderbüchern. Kleine Snacks, Tee und Kaffee werden auch angeboten.

Ein Grußwort an die Ostermarschierer richtet zudem Lilo Blunck aus Halle, die als damalige Bundestagsabgeordnete der SPD vor 40 Jahren 1983 auf dem Wedeler Ostermarsch bereits eine Rede hielt. Gegen 12 Uhr laufen die Teilnehmer zum Theaterschiff Batavia am Brooksdamm.

Dort kann gegessen und getrunken werden (Schmalzbrote, Sol-Eier). Weiter geht es mit Musik von Gudrun Rieffel, Stefan Schmidt-Brockmann, Jens Wilke und Horst Warncke, die bereits als Band einst den Wedeler Ostermarsch schon viele Jahre begleitet hatten.