Kreis Pinneberg/Wedel. Wichtige Weichenstellung für den Standort des neuen Gründerzentrums steht bevor. Warum es bereits einen klaren Favoriten gibt.

Der Wirtschaftsausschuss des Kreistages wird am Dienstagabend, 28. Februar, eine wegweisende Entscheidung für die wirtschaftliche Entwicklung des Kreises Pinneberg treffen. Es geht um die Standortfrage, wo im Kreis das geplante Gründer- und Technologiezentrum, das sogenannte GTZ, eingerichtet werden soll.

Die Städte Elmshorn, Pinneberg und Wedel haben sich darum beworben. Ein Gutachten, das die drei eingereichten Konzepte nach 64 Kriterien bewertet hat, schlägt der Kreispolitik vor, das Gründerzentrum in Wedel zu realisieren.

Gründerzentrum Pinneberg: Elbufer in Wedel bald Heimat von Start-ups?

Auch die Beschlussvorlage zur Sitzung im Elmshorner Kreishaus nennt die Stadt an der Elbe als künftigen Standort. Wedel solle gebeten werden, zusammen mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WEP des Kreises Pinneberg „ein detailliertes, umsetzungsfähiges Konzept“ zu erarbeiten.

Der Kreis Pinneberg ist der vorletzte Kreis im Land, der noch kein eigenes Gründerzentrum betreibt, das innovativen Start-up-Unternehmen und pfiffigen Existenzgründern Raum, Know-how und Unterstützung bieten und eine Art Gründer-Atmosphäre schaffen soll.

Kreis Pinneberg gibt die Anschubfinanzierung für das Projekt

Der Kreistag hat angekündigt, dass er dieses Projekt mit fünf Millionen Euro Startkapital auf den Weg bringen will. Die ausgewählte Standortkommune soll einen ebenso hohen Betrag zur Verfügung stellen, sodass das Gründer- und Technologiezentrum mit insgesamt zehn Millionen Euro realisiert werden könnte.

Die Stadt Wedel hat als möglichen Standort den Businesspark vorgeschlagen. Sie bietet dem Kreis ein 16.000 Quadratmeter großes, voll erschlossenes Areal direkt an der Elbe für das GTZ an. Kreisweit verfüge sie mit knapp 80 Prozent über den höchsten Fachkräfteanteil bei den Beschäftigten, argumentierte sie bei ihrer Bewerbung.

Wedel: Darum ist die Stadt als Favorit auserkoren worden

Jeder vierte Beschäftigte habe einen akademischen Abschluss, was beinahe doppelt so viel wie der Durchschnitt im Kreis sei. Auch das Gutachten eines renommierten Experten aus Dortmund, der dort eines der größten Gründerzentren Europas gegründet hat und mitbetreibt, sieht eindeutige Vorteile Wedels vor Elmshorn und Pinneberg.

Der Wirtschaftsausschuss hat sich in mehreren Sitzungen mit diesem Thema befasst und alle drei Bewerberstädte und deren Konzepte eingehend beraten und erörtert. „Alles Fachliche ist ausgetauscht. Jetzt muss eine Entscheidung fallen“, sagt WEP-Chef Harald G. Schroers.

Kreis Pinneberg: Elbufer in Wedel bietet große Chancen für Start-ups

Ein Gründerzentrum könnte für den Kreis Pinneberg, der kaum noch große Gewerbeflächen für Unternehmen anzubieten habe, ein bedeutender Faktor dabei sein, den Wohlstand zu halten, rät Schroers.

Es komme darauf an, Unternehmen und Technologien zu suchen und zu finden, die mit weniger Flächenverbrauch zurechtkämen. „Dazu kann ein Gründer- und Technologiezentrum einen wichtigen Beitrag leisten“, ist Schroers überzeugt. „Es wäre schön, wenn der Kreis diese Chance ergreift.“

Der Wirtschaftsausschuss des Pinneberger Kreistages berät und entscheidet am Dienstag, 28. Februar, von 18.30 Uhr an im Sitzungsraum Arboretum im Kreishaus, Kurt-Wagener Straße 11 in Elmshorn.